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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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Versorgungs-Commission übertrug der Gemeinderath die Lei 
tung der II, Abtheilung provisorisch dem Stadtbauamte, 
(Oberingenieur Hihatsch). Die Wasserversorgungs-Commission 
beantragte ferner die Theilung des Druckes in den Köhren 
durch die Erbauung eines vierten Reservoirs (Reservoir am 
Laaer Berge) und eine Verstärkung der Röhrenwanddicken 
für die tiefer gelegenen Bezirke. 
Die ganze Länge der Rührenleitung in Verbindung mit 
den Röhren der Ferdinands-Wasserleitung beträgt 319 Kilo 
meter = 42 deutsche Meilen. 
Absperrschieber. Auf eine nähere Beschreibung aller ein 
zelnen Adjustirungsbestandtheile wollen wir nicht eingehen, da 
dieselben meist bekannte Constructionen besitzen. Nur die 
Absperrschieber zeigen nach der Construction des Oberingenieurs 
Mi hat sch die Abweichung von der gewöhnlichen Anord 
nung mit verticaler Spindel, dass die Schieber mit horizontaler 
Spindel angeordnet wurden (Fig. 46), weil die gewöhnliche 
Anordnung für weitere Röhren eine wesentlich grössere Tiefer 
lage derselben erheischt hätte und eine weniger bequeme 
Handhabung zulässt. 
Die präliminirten Baukosten betragen ohne die Aufzahlung 
an den Unternehmer 14 Millionen Gulden. Der Unternehmer 
hat einen Nachlass von 100000 fl. zum Zwecke derErrichtung 
eines monumentalen Springbrunnens zugestanden. Der Bau 
wurde im April 1870 begonnen und soll contractlich bis Ende 
1874 vollendet sein. Jedoch sind gegenwärtig Verhandlungen 
mit dem Unternehmer wegen zeitigerer Vollendung im Zuge. 
Literatur. Wasserversorgung Wiens. Vom Stadtbauamte 1861. — Bericht 
über die Erhebungen der Wasserversorgungs-Commission des Gemeinderathos 
der Stadt Wien, 1664 — A. Fälsch und C. Hornbostel, Wiens Wasser 
versorgung, 1862, 1863, 1864. — Wasserversorgung Wiens. Gutachten der 
Experten über das Hochguelienproject. Wien 1866. — Debatten über die Wasser 
frage im Wiener Gemeinderathe. Wien 1866. — Bericht der von dem Gemeinde- 
rathe der Stadt Wien zur Prüfung der neuen W'asserleitungsröhren ernannten 
Experten-Commission. Wien, R. v. Waldheim 1871. — Die Gemeinde-Verwaltung 
der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien in den Jahren 1867—1870; Bericht 
des Bürgermeister Dr. C. Felder. Wien, Gerold 1872. — Wertheim. Wasser 
versorgung Wiens. 1872. 
Der Wienfluss. 
Vor dem Jahre 1851 war der Wienfluss in den entfernte 
ren Vorstadttheilen in einem sehr unregelmässigen Zustande 
und die Ufer tbeilweise sehr niedrig. Zunächst, der jetzigen 
Muhlgasse im Bezirke Wieden bestand ein sehr hohes Wehr 
zur Ableitung des Wassers nach den dort bestehenden vier 
Mühlen. Ein Austreten des Wassers war daher in jenen ent 
fernteren Strecken keine grosse Seltenheit.
	        
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