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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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mit Ausnahme des Canales, seien abzubauen und beiderseits 
Schutzdämme in einer gegenseitigen Entfernung von 760™ zu ■ 
errichten; einstimmig wurde beschlossen, den Donaucanal als | 
natürlichen Flussarm zu belassen, ihn aber an der Einmündung 
durch eine Stauschleusse verschliessbar zu machen und als 
Standort der stabilen Brücke die verlängerte Richtung der 
Praterstrasse festgesetzt. 
Aber auch diese Beschlüsse blieben ohne Resultat, bis y 
die Ueberschwemmung der nördlichen 100000 Einwohner 
zählenden Vorstädte Wiens im Jahre 1862 die Lösung der 
Frage endlich in Fluss brachte. Im Jahre 1864 wurde eine 
Commission aus Vertretern der Ministerien, der Statthaltern, 
des Landesausschusses, des Wiener Gemeinderathes, der Handels 
kammer und der wichtigsten Transportanstalten einberufen und 
ihr das schon 1859 vom Ministerialrathe Pasetti verfasste 
Proiect, ferner die Donauregulirungs-Projecte von Kink, 
Mihalek, Riener und Baumgartner vorgelegt. 
Die Commission erwählte zu den Berathungen ein Gönnte, 
das geleitet durch die Erfahrung bei früheren Verhandlungen, 
mit’Majorität als Programm festsetzte: „Die Donau ist in der 
Strecke von der Kuckelau oberhalb Nussdorf bis Fischamend 
zureguliren und die Correctionsarbeiten in den oberhalb 
und unterhalb anschliessenden Strecken sind in grösserem Um 
fange als bisher zu betreiben, der Strom ist in ein Normal- 
bett zu fassen, die Nebenarme sind abzubauen* durch ent 
sprechende Führung des Stromes und zweckmässige Uferbauten 
ist sowohl Wien als das Nebenland vor Ueberschwemmungen 
zu schützen, die bisherigen Schifffahrtshindernisse sind zu be 
seitigen und eine der Dampf- und Ruderschifffahrt genügende 
Wassertiefe anzustreben; dem Canale muss ein schiffbares 
fliessendes Wasser gesichert und dasselbe in Bezug aut Ucber- 
schwemmungen unschädlich gemacht werden. Durch die Her 
stellung bequemer Landungsplätze und eines Winter 
hafens, durch Vorsorge für den Raum zur Unterbringung » 
von Reisenden, Truppen und Kriegsmaterial, zur Anlage von 
Eisenbahnendocks, Magazinen und Werften, ist die Entstehung 
eines bedeutenden Stapelplatzes der Schifffahrt bei Wien 
zu ermöglichen und der Güterumschlag von Land- und Wasser 
transport-Mittel zu erleichtern. Es ist wünschenswerth, dass 
die Landungsplätze womöglich in der Länge von 4700™ un 
mittelbar an den Hauptstrom verlegt und wichtig, dass die 
zur Hebung der Schifffahrt und des Handels nöthigen Anlagen 
der Stadt nahegerückt werden. Es ist daher dem Strome ein 
Bett zu schaffen, welches der Stadt näher liegt, wenn durch 
diese Verlegung die Erreichung des Hauptzweckes der Regu 
lirung nicht alterirt wird. Hierbei ist der Prater tkunlichst -
	        
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