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EINLEITUNG
\V/ie auf so vielen Gebieten der Kunst und des
W Kunstgewerbes hat sich im Verlaufe der letz
ten Generationen auch in der kirchlichen Kunst
eine bedauerliche Entfremdung zwischen den Be
stellern und den Ausführenden geltend gemacht.
Heute wird der Bedarf an kirchlichen Kunst
werken und Geräten, sowie an kleineren Andachts
gegenständen bei uns zum überwiegenden Teile
durch ausländische Agenten besorgt, die durch
anscheinend geringe, im Verhältnis zur minderen
Ware aber hohe Preise und durch Bequemlichkeit
des Ankaufes ihre künstlerisch und handwerklich
meist äußerst minderwertige Ware sowohl der
Großstadt als auch dem kleinsten Gebirgsdorfe
aufzudrängen verstehen.
Um die nach beiden Seiten hin schädigende
Entfremdung zwischen den kirchlichen Bestellern
und den ausführenden Kräften zu beheben, ist
von einem Komitee, dem vor allem Vertreter der
wichtigsten Wiener und anderer österreichischer
Künstlervereinigungen angehören, eine in Wien zu
veranstaltende Ausstellung kirchlicher Kunst- und
kunstgewerblicher Werke zunächst als der geeig
netste Schritt erkannt worden.