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Die in diesem Buche veröfFent^
lichten Projekte, Studien und
O 13 □ 13 O O 13 Skizzen sind in der Wagner-- □ D □ ß ß ß ß
schule in den Arbeitsjahren
1902--03 und 1903^04 entstanden. Sie geben ein getreues Bild dessen, was in
diesem Zeiträume von der Schule geleistet worden ist. Es ist jedoch nicht die
Absicht der Veröffentlichung, lediglich eine Nebeneinanderstellung fertiger
Leistungen zu geben. Es soll weniger als das,— und es soll mehr gegeben
werden. Weniger: denn es sind S c h u 1 projekte, die wir der Öffentlichkeit vor'
legen, und es ist damit gesagt, daß sie keine fertigen Leistungen sind, sondern
unreif, unvollendet; sie sind Bestrebungen, sind ein Bemühen, nicht ein sicheres
Können, sondern ein eifriges Suchen, ein hoffnungsfreudiges Streben, ein ernstes,
beharrliches Wollen. Der Schwerpunkt und der ideelle Wert solcher Leistungen
liegt nicht in der vollzogenen Überwindung der Schwierigkeiten, nicht in dem
errungenen Fortschritt gegenüber dem vorangegangenen Stadium, sondern in
dem Ausblick und der Anbahnung des weiteren Fortschritts, in der Übung und
Stählung zu neuem Schaffen, zu neuem Ringen. Aber darin liegt zugleich ein
Mehr gegenüber einer Publikation, die fertige Leistungen vorsetzt. Nicht zu
einer wohlbesetzten Tafel können wir einladen, wir bieten nicht ein Hilfsbuch,
aus dem der Praktiker sich das Nützliche fertig herausnehmen und verwenden
mag: das können und das wollen wir auch gar nicht geben; — sondern mehr
als das: Flugblätter sollen es sein, die wir in die Welt hinausschicken, ein Aufruf,
eine Propaganda für den Gedanken der modernen Kunst, die ja nicht eine abge--
schlossene, in sich beruhende und rückblickende, sondern eine sich entwickelnde,
ß vorwärtsblickende und vorschreitende, stets werdende Kunst ist. ß
Von diesem modernen Geist des steten Fortschrittes sind die Arbeiten in der
Wa gnerschule geleitet. Die Schaffenskraft der Schule hat ihre Basis in der
Erkenntnis, daß der einzige Ausgangspunkt alles künstlerischen Strebens das
moderne, immer wieder sich erneuernde Leben sein soll; diesem entsprießt die
Aufgabe, welche die Kunst durch die Künstler zu lösen hat. Zweck derWagner^
schule ist es, sich im Schauen, Wahrnehmen, Erkennen der menschlichen BedürL
nisse zu üben und die so gefundene Aufgabe künstlerisch zu lösen. Diesen Prinzip
pien gemäß beschäftigt sich die Schule mit praktischen Projekten, an deren künst-'
lerischer Durchbildung sie arbeitet. Doch liegt es nicht in ihrer Absicht, durch diese
Studien etwa einen Typus zu schaffen, auf diesem W^ege einen „modernen Stil“
zu suchen; die sprossende Kraft der Schule wurzelt vielmehr in der Individualität
jedes Einzelnen: völlige künstlerische Freiheit ist die Losung der
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