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Einleitung.
beweisen. Uebrigens ist die Aehnlichkeit der römischen Schloss-
bestandtheile, wie Schlüssel, Riegel und Schlossplatten von Bronze
und Eisen, mit dem primitiven System des Holzschlosses der
Aegypter, das heute noch an Stuben- und Hausthüren in Aegypten,
Nordafrika und Arabien zur Anwendung kommt, so auffällig,
dass man Aegypten wohl als den Ausgangspunkt ansehen darf.
Auch die Holzschlösser, die sich bis in die gegenwärtige
Zeit in den abgelegenen Gegenden von Spanien, Südfrankreich,
am Rhein, in Vorarlberg, ferner in Böhmen, Galizien, Sieben
bürgen, Rumänien und Serbien an den Bauernhäusern vorfinden,
repräsentiren noch den uralten Typus an Verschluss-Systemen,
welche bis in das 9. Jahrhundert allgemein in Gebrauch waren.
Aus dem einfachen Holzriegelschlosse entwickelte sich Schloss
und Schlüssel in den nachfolgenden Perioden, wobei das Motiv
des Riegels constant blieb und nur der den Riegel umgebende
Mechanismus, insbesondere aber die innere und äussere Decoration
Umwandlungen erfuhren.
Mit Beginn des 10. Jahrhunderts musste der hölzerne
Schlüssel dem metallenen weichen, späterhin wurde der Riegel
ebenfalls von Metall gefertigt, der Kasten des Schlosses blieb
lange Zeit von Holz.
Im 11. Jahrhunderte, mit der fortschreitenden Entwicklung
der Schmiedearbeit, wurde die hölzerne Unterlage entfernt und
der Riegel auf ein Unterlagsblech gelegt, welches das Schlüssel
loch nötliig machte. Denn bis in das 10. Jahrhundert wurde der
Schlüssel stets von der Seite eingefülirt. Mit Entstehen des
Schlossbleches musste vorne eine Oeffnung zur Einführung des
Schlüssels geschaffen werden; zugleich entstand auch das Gehäuse
(Eingericht oder Gewirre) für die Schlüsselführung.
Im 12. bis 14. Jahrhunderte entwickelten sich Schloss und
Schlüssel sowohl im Mechanismus, wie auch in der Orna-
mentation. Charakteristisch ist die aufgelegte Verzierung um das
Schlüsselloch, die sich als Ornament über die Schlossplatte ans
breitend, auch den Zweck der bequemen Auffindung des Schlüssel
loches erfüllt.
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts, wird eine Veränderung
an dem Schlosse vorgenommen, die von besonderer Bedeutung
war. Das Unterlagsblech, welches den Mechanismus verdeckte,
wurde umgewendet und die Construction des Schlosses sichtbar
gelassen, und dadurch der Schlosserkunst besondere Gelegenheit
geboten, sowohl in technischer, als auch in künstlerischer Be
ziehung Schloss und Schlüssel zu vervollkommnen.
Bis Anfang des 17. Jahrhunderts behaupten sich die künst
lerischen Ausführungen der Schlosserkunst an Schlüssel und
Schloss, später verlieren sich die charakteristischen Formen und
der offene Mechanismus des Schlosses der früheren Zeit wird