nach gleichen Grundideen concipiert wurde. Nachfolgend die Aufzählung der Räume im
Souterrain und Parterregeschoss. Um die Küche, welche unter dem grossen Speisesaal ge^
legen ist und einen Flächenraum von 170m 2 umfasst, gruppieren sich auf der linken Seite:
Zubereitungsküche, Mehlspeiskammer, Speisekammer, Gemüseraum, Speisenausgabe^ControL
raum, Fleischkammer, Fischbassin, Spülkammer, Zuckerbäckerei, Silberkammer, Porzellan-«,
Glas-«, Service/' und Wäschekammer; auf der rechten Seite der Küche: Einkaufszimmer,
Schwemme (mit directem Zugang vom Naschmarkt) und Weinschank, Weindepots (Wein
in Fässern und Gebinden), Warmwasser-«Kesselanlage und Kohlensäure/Kühlraum; ferner
stehen im Souterrain etwa 340 m 2 für Bierdepots, Flaschenwäsche und die gesammte Keller--
manipulation zur Verfügung; der übrige Teil wurde für Magazine der oberen Geschäfts-
localitäten verwendet. DDO
G3 Im Parterre liegen links von der grossen Stiege: Post- und Telegraphenzimmer, Buch
handlung, Leihbibliothek und Tabaktrafik, Kofferdepot mit Lastenaufzug und Zimmer für die
dienstthuenden Träger; rechts von der Stiege: Portierloge, Schlüsselausgabe, Blumenhandlung,
Fahrkarten- und Theaterkartenausgabe, Verschleiss von Zeitungen und Landkarten, sowie ein
Friseurgeschäft. Die Anordnung der grossen Salons ist aus dem Parterregrundriss zu ersehen.
Für die übrigen Stockwerke gilt dasselbe, was in den vorhergehenden Texten über Hotels
gesagt wurde. □ □ □
ID Wien besitzt überhaupt höchstens drei bis vier Hotels, die einigermassen modernen An
sprüchen gerecht werden. Auch diese könnten noch ganz anders aussehen, würden nicht die
Besitzer von einer kurzsichtigen Geschäftspolitik geleitet, die in dem Satze „es geht auch so"
gipfelt. Als Hoffmann, Moser, Olbrich seinerzeit Aufträge zur Umgestaltung von Hotelanlagen
erhielten, erhob sich in den Kreisen der Hotelbesitzer ein förmlicher Entrüstungssturm. — Der
Mangel an Regsamkeit und klugem Einsehen äussert sich im kleinsten Detail. Man denke an
den Reichthum des Blumenschmuckes in Berlin oder gar Paris; einen Tag hunderte von Arten
von Fuchsien, einen anderen Tag ganze Wälder von Azaleen und auf den Tischen blühende
Hyacinthen. Wie freundlich und vornehm dies alles aussieht. Und bei uns? Höchstens eine
staubige Palme (es zeigt schon von einigem Verständnis, wenn es keine aus Papier ist), die
man sofort wegstellen lässt, weil die Blattspitzen den Augen bedenklich nahekommen. Und
dies könnte man weiterspinnen bis zur letzten Menukarte, welche so conventionell als nur
möglich, bis zum letzten Tellerchen, welches so unpraktisch als nur möglich ist. Manche
der Hotelbesitzer sind von unfähigen Leuten berathen; die meisten überhaupt sich ganz selbst
überlassen; sie werden ruhig die Tapete nehmen, welche der Tapezierer ihnen vorschlägt, d. h.
welche derselbe,gerne los haben möchte; so geht es in allem und jedem; die Folgen können
nicht ausbleiben. GJ O □
0 Doch wir sehen mit festem Vertrauen in die Zukunft; haben wir doch schon moderne
Schulen, welche auf gesundem Boden stehen; und das Gesunde ist es, aus dem das
Grosse wird. Paul Roller.
O00 Dieser Schüler erhielt den Haggenmüller-Preis. 000
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