Der Welthandel.
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Die Ausmünzung in Grofsbritannien betrug:
Gold Silber
1821 bis 1830
1831 „ 1840
1841 „ 1850
1851 „ 1807
18 68
iSbg
1870
Pfund Sterling
38.53S-578
I3,I2I.l86
36,387.072
96,620.212
I.653-384
7,372.204
2,3I3-384
Pfund Sterling
2,216.318
1,959.126
3,149.428
5,705-477
301.356
76.428
336.798
Kupfer
Pfund Sterling
164.653
29.392
48.462
198 795
16.328
20.832
32.704
Unter gleichmäfsiger Reduktion auf deutfche Thaler und in abgerundeten
Zahlen, ftellt fich der durchfchnittliche jährliche Betrag der Gold und Silberaus-
münzung folgender Mafsen in den Jahren von 1850 beiläufig bis 1870 :
Goldmünzen Silbermünzen Zufammen
Thaler Thaler Thaler
in Deutfchland 770,300
in Frankreich 85,814,400
in Grofsbritannien 35,986,000
15,902,600
8,665,000
2,140,000
16,672,900
94,479,400
38,126,000
Die dabei hervortretende geringe Ausmünzung in Deutfchland zumeift in
Gold, erklärt fich leicht durch die bis 1870 und 1871 noch geltende Silberwährung
und wie bereits oben angedeutet, beträchtlich höhere Banknoten-Circulation als in
Frankreich und England. Das Gefetz vom 4. November 1871, die Ausprägung
der deutfchen Goldmünzen betreffend, hat übrigens die Verhältniffe bedeutend
verändert und rafch felbft das, was wir oben angegeben haben, zur Gefchichte
gemacht. Die vorhandene Summe der edlen Metalle, wie fie als Gold umläuft,
reicht daher, wie wir auch fchon oben angedeutet haben, natürlich noch weniger
aus, den Güterprocefs zu befriedigen, als diefs die angegebene Menge der edlen
Metalle vermag. Aber die fortfehreitende Intereffengemeinfchaft der Cultur-
völker hat Erfatz und Ergänzungsmittel gefchaffen, welche vollkommen ausreichen,
jede Stockung im Güterumlauf zu verhindern. Wir kehren darauf in dem Folgenden
noch zurück. Was zum Schluffe das Preisverhältnifs der edlen Metalle unter
einander anbelangt, fo ift dasfelbe feit einem mehr als 20jährigen Zeitraum auf
den verfchiedenen Märkten nahezu conftant gewefen. Es ftand zu London und
Hamburg imDurchfchnitt wie 1 zu 151/2- Dennoch bewegt feit mehr als einem Jahr
zehnt Europa namentlich die Frage, wie diefe Differenz und das Schwanken des
Gold- und Silberpreifes mit feinem Einflufs auf die Güterpreife zu umgehen fei,
Literatur und Praxis, das Studium des Einzelnen und Congresse und Conferenzen
haben diefe Fragen fchon nutzbringend zu erörtern gefucht.
Es fei geftattet,am Schluffe diefer Betrachtung in einem Werke, welches die
Thätigkeit und Erfolge der Weltausflellung 1873 dauernd erhalten foll, der
Thätigkeit auch der neuerten Münzconferenz zu gedenken, welche mit einen
Theil der Refultate der Weltausflellung bildet.
Wir haben erwähnt, dafs die vorhandene Menge der edlen Metalle im
Befitze der Culturftaaten für den Güterumlauf nicht ausreichend ift. Aber wie
grofs fie auch fein möchte, für die heutige, koloffale Bewegung der Güter, für
die unzählbaren Arte von Taufch, Kauf und Verkauf, Bedarf und Befriedigung
würde fie nicht im Entfernteften ausreichen, und kaum Alles vorhandene Edel
metall als Münzumlauf genügen. Der Werth der allein im Welthandel umgefetzten
Güter betrug für die letzten fünf Jahre allein mehr als 22 bis 23 Milliarden Gul
den. Die Menfchheit kehrt daher auf der Höhe ihrer heutigen Cultur und mit der
fortgefetzten Entwicklung derfelben gewiffermafsen wieder zu jenem Mittel des
Güterverkehres zurück, das frühere Jahrhunderte benützten, zum Taufch. Es folgt
Gut dem Gut wieder im grefsen Güterverkehr und nicht unmittelbar fondern
)