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Volltext: Der Welthandel : (Additionelle Ausstellung Nr. 6), officieller Ausstellungs-Bericht

Der Welthandel. 
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Jahren Getreide importirend, ift aber heute durch die Entwicklung feiner Feldwirth- 
fchaft, Fleifs und Tüchtigkeit feiner Bewohner wenigftens nicht mehr paffiv, da 
Ein- und Ausfuhr fich faft decken. 
Auf den 2,548.000 Hektaren, welche Schweden 1870 in Cultur hatte, wurde 
Weizen an 1,271.000 Hektoliter 
Roggen „ 6,660.000 „ 
Gerfte „ 5,065.000 „ 
Hafer „ 12,450.000 ,, 
Mengkorn 1,640.000 
erzeugt, zu denen noch 912.500 Hektoliter Hülfenfrüchte und i6,443-°o° Kilo 
gramm Kartoffel kommen. Demnach bedarf Roggen und Weizen vom Auslande einen 
Zufchufs, während Gerfte und Hafer eine ganz bedeutende Ausfuhr unterhalten und 
die Einfuhr an anderen Körnerfrüchten decken. Nur Mehl wird noch in bedeutend 
gröfserer Quantität eingeführt, 769.978 Centner, als ausgeführt, 46.186 Centnei. 
Norwegen producirt zumeift Hafer, 1870 etwas mehr als 2 Millionen norwegifche 
Tonnen. Die Einfuhr an Getreide aus Rufsland, Dänemark, Amerika und zum 
Theil auch aus Deutfchland, in summa von faft 40 Millionen Francs, und von 
Mehl im Werthe von faft 4 Millionen Francs decken den Bedarf des Landes. 
Die Schweiz ift durch Lage und Befchaffenheit des Bodens, gegenüber feinei 
reichen und in der Induftrie thätigen Bevölkerung auf Getreide- und Mehlzufuhi 
aus der Fremde angewiefen. Die Gefammtzufuhr gibt der Ausweis 1871 aut 
63,480.290 Francs für Getreide an für einen Import von 3>734> I 35 Centner Getreide 
und 177.437 Centner Mehl. Dabei ift zu bemerken, dafs der Mehlimport durch 
die auflebende Mühleninduftrie in der Schweiz im dauernden Sinken begriffen ift. 
Wie wir fchon früher angedeutethaben, wird für die europäifche Getreide- 
verforgung Amerika von einer grofsen Bedeutung. Die Ertragsfähigkeit in den 
reichen Fluren der nordamerikanifchen Freiftaaten wird noch gefteigert diuch 
eine fortgefetzte Pflege von Grund und Boden und find die Ernten in den letzten 
zwanzig Jahren um hunderte Millionen Hektoliter gewachfen und betrugen 
im Jahre 1860 gegen 1870 in einem Werthe von 
an Weizen 173,104.924 Bufhels, 242,347.000 Bufhels, 345,280.750 Dollars 
838,792.740 „ 1.174,310.000 „ 1.174,310.000 
29,542.000 
241,700.000 
22,000.000 
24,500.000 
J 55' 5 00 00 ° 
Mais 
Roggen 
Hafer 
Gerfte 
41,358.800 
193,360.000 
16,500.000 
24,500.000 
77,500.000 
21,101.380 
172,043.185 
155,000.00 
v Buchweizen 17,500.000 
„ Kartoffeln 111,500.000 r -jj,, ~ 
was, wenn man Tabak, Zucker, Heu u. f. w. hinzurechnet, ein Jahreserzeugm s 
von 2.352 Millionen Dollars ergeben foll. 
Von diefen koloffalen Schätzen exportirt Amerika mit jedem Jahie me 11 
und mehr, zumeift Weizen, Mais und Weizenmehl. 
Der Export betrug 1869 und 1870: 13,367-632 Hektoliter im Werthe 
263-3 Millionen, füri87o und 1871: 25,541.839 Hektoliter imWerthe 284-, Millionen 
Francs, dazu kommen 1869 und 1870 noch 115 Millionen Francs und 1870 und 
1871 noch 130 Millionen Francs für Mehl. Der gefammte Getreidehande 
Amerikas mag in (liefern Jahre für 430 Millionen Francs exportirt haben. 
Von immer gröfserer Wichtigkeit wird neben den amerikanifchen riei- 
ftaaten Canada, und wenn es die drei offenen Wege, die Canada nach Euiopa 
hat, über den Miffiffippi, über New-York durch den Ericcanal und über den 
S. Lorenzo durch den Wallandcanal, von denen die beiden letzten noch fehl 
fchlecht ausgebildet find, wird vollkräftig benützen können, dann wird diefe 
Stellung Canadas noch bedeutender werden. Es ift die Kornkammer Europas. 
Aus dem Hafen von Montreal liefen 1870 Dampfer und Segler mit 839.289 Tonnen 
aus, die zumeift Getreide nach England führten. In denfelben Jahren 82,007-174
	        
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