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Volltext: Die österreichische Special-Ausstellung der Frauenarbeiten auf der Wiener Weltausstellung

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Auf Anregung des Directors des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und 
Industrie beschloss die Abtheilung XII der kaiserl. Ausstellungs-Commission, 
welche sich mit den, die Darstellung des Erziehungs-, Unterrichts- und 
Bildungswesens betreffenden Vorbereitungen beschäftigte, eine selbständige 
Exposition von Frauenarbeiten in’s Leben zu rufen. Zu diesem Zwecke 
wurde ein provisorisches Comite eingeladen, welches unter dem Vorsitze 
des Herrn Sectionschefs a. D. Carl Czedik von Bründelsberg die ersten 
Vorberathungen pflog. Die Durchführung der Ausstellung wurde einer 
Special-Commission übertragen, welche am 2. Mai 1872 ihre erste Sitzung 
hielt und den vom Director des Oesterr. Museums verfassten Entwurf des 
Programmes einstimmig annahm. Diesem letzteren entsprechend, sollte die 
Ausstellung alle Gebiete der Frauenarbeit im weitesten Sinne umfassen; 
die Schulen, die weibliche nationale Hausindustrie, die vorwiegend indu 
striellen Arbeiten der Frauen, sowohl Dilettantenarbeiten, als auch solche, 
welche gewerbsmässig betrieben werden, die Frauenarbeiten auf dem Ge 
biete der zeichnenden Künste, Malerei und Plastik und der damit ver 
wandten Zweige der Kunstindustrie, und endlich die literarischen Produc- 
tionen der Frau. — Es sollte eben durch diese Ausstellung ein voller Ein 
blick in die Thätigkeit der Frauen Oesterreichs gegeben werden; von der 
Schule bis zum höchsten Punkte freier Entwicklung des Geistes sollte ihr 
Streben und Wirken für den Beschauer klar gemacht werden, um »die 
Bedeutung der Frauenarbeit auf pädagogischem, volkswirthschaftlichem, 
künstlerischem und literarischem Gebiete in das volle Licht zu stellen 
und dadurch eine Grundlage zu gewinnen für Reformbestrebungen auf 
dem Gebiete des weiblichen Unterrichtes«. 
Die nächste Arbeit des Comites, welches mit der Durchführung 
dieses Programmes betraut war, ging dahin, Special-Reglements für die 
einzelnen Abtheilungen der Ausstellung zu verfassen, die möglichste Be 
theiligung an der Exposition zu erzielen, und für das Comite selbst alle 
jene Mitglieder zu werben, die der Sache durch Rath und That Nutzen 
bringen konnten. 
Leider fand das Programm eine bedeutende Beschränkung dadurch, 
dass zwei Abtheilungen der Ausstellung entfielen; die künstlerischen und 
die literarischen Productionen der Frauen mussten, vornehmlich um der 
räumlichen Verhältnisse willen, von der Ausstellung wegbleiben und diese 
letztere begriff nunmehr die Schulen, die industriellen Arbeiten der Frauen 
und die nationale weibliche Hausindustrie. 
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