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Wärterin i, als Köchinnen, Bäckerinnen, Wäscherinnen 2 3, mit Näharbeiten
für die Anstalt 20, mit Schuhmachen 3, mit Tuchweben für die Winter
kleider der Sträflinge und für Wolldecken und mit Spinnen 20 Arbeite
rinnen in Verwendung.
Durch den graduellen Fortschritt von einer Beschäftigung zur andern
ist steter Ersatz für jeden Ausfall von Arbeitskräften möglich.
Die k. k. Weiberstrafanstalt zu Repy, welche von barmherzigen
Schwestern geleitet wird, zählt durchschnittlich 36o Sträflinge, von welchen
90 mit der Garten- und Hausarbeit beschäftigt sind, 238 Bestellungs
arbeiten ausführen und circa 32 theils krank, theils marode sind, oder sich
in der Contumaz der Zugewachsenen befinden.
Die 238 in den Arbeitszimmern beschäftigten Sträflinge stehen in
folgender Weise in Verwendung: 16 sind mit Stricken beschäftigt, 14 mit
Häkeln, 46 mit Weissnähen, 74 mit grober Näharbeit, 43 mit Handschuh
nähen, 15 mit Sticken, 24 mit Spinnen und Bändchenweben und 5 mit
Rohrflechtarbeiten.
Da alljährlich gegen 190 Sträflinge mit geringen oder gar keinen
Arbeitskenntnissen in die Anstalt gelangen, und eben so viele nach über
standener Strafe von dort entlassen werden, so müssen die zu den ein
zelnen Beschäftigungen neu Eingeführten als Lehrlinge betrachtet und von
den Nonnen und den schon eingeübten Sträflingen unterrichtet werden.
Alle besserungsfähigen Individuen werden nach Erlernung einer Arbeit in
einer zweiten und dritten Beschäftigung unterwiesen; insbesondere werden
sie im Behandeln der Wäsche und im Ausbessern geschult, da sich solche
Kenntniss für ihren künftigen Freiheitsberuf als sehr nützlich erweist.
Das Arbeitsmateriale zum Stricken, Sticken und Weissnähen wird
von den zufälligen Bestellern beigegeben, das zum Häkeln, Handschuh
nähen und Rohrsesselflechten von stabilen Arbeitsgebern, jenes zum An
fertigen der Militärwäsche von der Confectionsanstalt Skene und Consorten ;
das Material zum Spinnen und Weben wird meist von der Hausregie
beigestellt.
In der Strafanstalt zu Lemberg befanden sich im Jahre 1871 449
Sträflinge in Haft. Diese gehören meist der untersten Schichte der Land
bevölkerung und dem städtischen Proletariate an. Diejenigen von ihnen,
welche sich zu mehrjähriger Haft in der Anstalt befinden, werden je nach
ihrer Bildung und ihren Fähigkeiten in folgenden 5 Abtheilungen beschäftigt:
Abtheil. I: Weissnähen, Hand- oder Maschinnähen.
» II: Stricken, Schlingen, Sticken, Netzen.
» III: Handschuhnähen (im Jahre 1869 eingeführt).
» IV: Spinnen, Weben.
» V: Zündhölzelschachtelerzeugung (im J. 1869 eingeführt).
Im Jahre 1871 waren von den in der Anstalt befindlichen 449 Sträf
lingen 22) beschäftigt, und zwar in Abtheil. I 66, in Abtheil. II 11, in
Abth. III 49, in Abth. IV 62, in Abth. V 33.
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