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zu verdanken, welche aus Tirol, aus Österreichischen und deutschen Lan
dern zur Belebung der Wissenschaft berufen wurden, wo der Bohme Al
bert, der Wiener Rokitansky, der Ungar Stumpf, die Deutschen Klein
wächter, Ficker, Busson, JÜlg neben hervorragenden Landeskindern ehren,
die Zingerle, Dantscher, Vintschgau, v. Inama-Sternegg, Val de Lievre
Wildauer u. a. m. Wissenschaft und Kunst sind eben heute ein Piodu
der gesammten modernen Civilisation; die Völker in den Ebenen haben
daran ebenso grossen Antheil als die, welche in den Bergen wohnen
Auch die archäologische Abtheilung der Innsbrucker Ausstellung fuhrt
uns in die Mitte eines geistig bewegten Lebens, allerdings nur emei ver
gangenen Zeit. Was uns daselbst geboten wurde, zeigt die gewerbliche
Production einer Blüthezeit Tirols. Wenn man die Gegenstände im Museum
zu Innsbruck oder jene der archäologischen Abteilung auf der Ausst s
hing und die Leistungen der damaligen Künstler und Gewerbsleute in
Betrachtung zieht, so sieht man recht deutlich, dass von jenem grossei
Wechselverkehr des Inlandes mit dem Auslande Niemand grosseren Nu zen
gehabt hat, als die Landeskinder selbst. Die Zeit während und nach den
grossen französischen Kriegen brachte die geistige und mdusü eilIr
rung Oesterreichs mit dem Auslande mit sich; das war d,e Zeit des Nie
derganges der Gewerbe und diese hatte, besonders für Tirol, grosse Nac
S !ie vollfiihrte di, geistig, Isolirung, welch, sich in Ttro 1 z» einem
förmlichen System entwickelt hat. Es war daher nöthig, das geistige Leben
auf gewerblichem Gebiete erst wieder zu erwecken. Dann liegt die Bedeu
tung der ersten kunstgewerblichen Ausstellung in Innsbruck, denn st
d”b 8 ,i klar geword», wtts Tirol »achsuholen ha. und welch, cultu-elle
Mission die gewerblichen und kunstgewerblichen Schulen für das Land
haben. Ihre Aufgabe ist es, künstlerische und technische Fertig ei en
verbreiten und die Production zu heben , dass sie den Bedürfnissen des
Landes entspricht und die Exportfähigkeit der Industrieerzeugmsse steige^
Allerdings ist es, um diesen Zweck zu erreichen, nothig, dass die Schu
mit guten Lehrkräften versehen und so dotirt werden, dass sie den hiezu
erforderlichen Impuls zu geben im Stande sind. Unter dem Einflüsse dieser
Schulen sehen schon wir manche Techniken wieder in Aufschwung kommen,
die Intarsien werden gepflegt, das Filigran, die Spitzenindustne macht erfreu
liche Fortschritte u. s. f. Von diesen Schulen begreifen bereits ein ge ihie
Mission und kommen nach und nach mit den Bedürfnissen der Bevölkerung
fn Tnöthige Fühlung. Allerdings waren auf der ^Auss^
einige Schulen zu sehen, welche hiefür Paradestucke angefertigt hatten
aber dafür gibt es wieder andere, die ihr Prog»
nicht über das Mass ihrer geistigen und materiellen Kräfte hinaus g
8 “ g Maftag über die Ausstellung der Schulen von so verschiedenen
Standpunkten aus „ttheilen, als man will, so kann es doch kernen, Zwet
unterliegen, dass die Ausstellung der Fachschulen und ,ene des Oesterr.