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Museums in Innsbruck die meiste Aufmerksamkeit erregt haben, denn
jeder intelligente und patriotische Tiroler mochte fühlen, dass die Rege
neration der Gewerbe, speciell der Kunstgewerbe, in Tirol wesentlich auf
den Schultern der Schulen ruht. Je mehr diese gedeihen, je besser sie
ihre Aufgabe erfüllen, desto sicherer kann man einer gedeihlichen Ent
wicklung des gewerblichen Lebens in Tirol entgegensehen; aber aus eben
diesem Grunde ist es nothig, darauf zu dringen, dass die Schulen aus
stellen. Es waren, trotzdem dass von Seite der Statthalterei die Auffor
derung erging, dass die Schulen ausstellen möchten, relativ nur wenige
auf der Ausstellung vertreten. Von den Mittel-, Bürger- und Kloster
schulen haben nur die Ursulinerschule ausgestellt, von den öffentlichen
Mädchenschulen nur die Schule der Frau Grubhofer in Innsbruck und
dann die Arbeitsschule vom Lehrerinnen - Bildungscurs am Pädagogium.
Die allgemeine Zeichen- und Modellirschule in Innsbruck und die Fach
schulen des Handelsministeriums, vor Allem die Schulen in Feldkirch und
Proveis haben gut ausgestellt, und damit die Neigung an den Tag gelegt,
ihre Arbeiten der Oeffentlichkeit vorzuführen. Die Gewerbeschulen, Kunst
gewerbeschulen sind berufen, den Geschmack zu fördern. Es ist nicht genug,
dass die betreffenden Professoren oder Lehrer mit sich selbst und ihren
Schülern zufrieden sind; es ist auch nicht genug, eventuell einen Bericht an
die betreffende höhere Behörde einzusenden, auch nicht genug, dass ein
Inspectionsbericht gemacht wird; das Publicum hat ein volles Recht zu
erfahren, was gelehrt wird und in welcher Weise. Insbesondere die Kunst
gewerbeschulen , die gewerblichen Fachschulen, die Zeichenschulen , die
Arbeitsschulen für Knaben und Mädchen, welcher Art sie sein mögen,
sind gewissermassen Vorbereitungsstätten für die künstlerische und gewerb
liche Production des Landes; wo diese Schulen gedeihen, gedeiht auch
das Gewerbe, wo diese Schulen mangelhaft sind, geht auch das Gewerbe
zurück.
Die würtembergische Regierung hat sehr gut daran gethan, dass sie
einen regelmässigen Turnus von Ausstellungen sämmtlicher Zeichen- und
Gewerbeschulen festgestellt hat, und zwar nach einem ganz bestimmten
Programm und mit einer Jury, die vollkommen unabhängig ist. In ganz
Oesterreich fehlt eine solche Organisation. Allerdings ist es wahr, dass
Schulausstellungen einige Geldmittel erfordern; aber der Aufwand, welcher
gemacht wird, ist gewiss ein berechtigter und ist nicht sehr gross, wenn
das Programm der Ausstellungen ganz bestimmt fixirt ist und wenn den
Schulen untersagt wird, Ausstellungskunststücke zu machen. Es war zu
bedauern, dass von allen Volksschulen in Tirol nur eine einzige ausge
stellt hatte, und so mangelhaft diese Ausstellung war, so zeigte sie doch,
dass sie von einem Lehrer geleitet wird, der sich bemüht, zu nützen.
Die früher erwähnten Schulen liessen das Streben deutlich hervortreten,
auch die weibliche Arbeit zu heben und zur Geltung zu bringen. Wir
bedauerten, dass nur so wenige Schulen ausstellten, speciell aus dem