Mineralifche Kohle.
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Vertheilung der Kohlenreviere.
Oefterreich befitzt keine Steinkohlenreviere, die fich an Ausdehnung und
Mächtigkeit mit dem niederrheinifch-weftphälifchen Becken oder den grofsen
englifchen und amerikanifchen Kohlenlagern mellen könnten^ Seme Steinkohlen
reviere find, mit einziger Ausnahme des Kladno-Schlan-Rakonitzer Beckens,
wenig ausgedehnt und theilweife fchwer abzubauen, erfreuen fich jedoch im
Allgemeinen einer guten geographifchenVertheilung und liefern einen Brennftofi,
der namentlich durch feine backende Eigenfchaft im Hinblicke auf die vortreff
liehen Erzlager der Monarchie eine grofse volkswirthfchaftliche Bedeutung
eriangtfhatz heryo nd ;ft dagege n Oefterreich mit guten und in riefigeii
Maffen zu fördernden Braunkohlen bedacht. Diefelben eignen fich nicht nur als
Hausbrand, fondern auch für zahlreiche induftnelle Zwecke, als Mafchinenkohle
zum Schmelzen der Bleierze (in Bleiberg, Kärnthen), fowie zum Beffemerproceffe
im Tep ^’ st'dSrohienreviere Oefterreichs liegen theüs in einem nördlichen
von Weft nach Oft zielenden Striche, der, bei Pilfen an der bayenfehen Grenze
beginnend, bis Mährifch-Oftrau und Jaworzno an der ruffifcheii Grenze reic h
theils auch im füdöftlichen Theile Ungarns. Die elfte ^nördliche Gruppe wird
gebildet von den Revieren von Pilfen, Kladno-Bufchtehrad, Schlau Rakomtz,
Ichatzlar-Schwadowitz in Böhmen, fowie Oftrau-Jaworzno. in Oefterreichftch^
Schlefien, Mähren und Galizien, während der zweiten fudlichen Gruppe d
Becken von Fünfkirchen und Steyerdorf angehören. Eine Zwifchenftel ung m
das Steinkohlenrevier von Rolfitz in Mähren ein. Monarchie
Die Braunkohlenreviere finden fich theils im Herzen der M °™rclue
zwifchen den Ausläufern der Alpen und befonders am Oftabhange diefes Gebirges
in Steiermark und Krain, wo bei Leoben, Sagor und in größter Ful ' e
ficheine bedeutende Kohlenförderung entwickelt hat, theils an der Penphe
des Kaiferftaates, nämlich im Schylthal in Siebenbürgen und am Fufse des Er
gebirge» in Böhmen, von denen das erzgebirgifche Becken mit eine. Jahresforde
rung von über 27 Millionen Tonnen fich rafch an die Spitze fammtlicher Kohlen
reviere der Monarchie gefchwungen hat Endlich ift auch als - k u“ftsreich das
in der Nähe von Peft (nördlich) gelegene Braunkohlengebiet der Matra zu nennen,
welches bei Salgö-Tarjan bereits mit gutem Erfolge abgebaut ibt
Für die aus den vermiedenen Becken ausgebrachten Kohienmengim g b
eine Ueberficht der auf den zugehörigen Bahnen verfrachteten Kohlen
annähernd richtigen Anhaltspunkt (Siehe Tabelle Sei t e 3 1- Ant heil
Die Vertheilung der Reviere nach Kronlandern (ohne Ungarn) der Ant
d emT Jahrlüi che 'und' de'n M i Uh e ilu n gen der statistischen Central-Commission für
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hälfte den erften ^.^ ‘^rTenTund «deTBra^öhlenSruig mit 5576
M 0 miönen n Centne°m e oder 57'8o Percent Theil nimmt^£Tnd Mähren
fichtlich der Steinkohlenförderung Schlefien, - elch ^ JXlif st mft 2 r o8 berie-
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mark mit 26 01 Percent hinter Böhmen.