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Volltext: Mineralische Kohle (Gruppe I, Section 1), officieller Ausstellungs-Bericht

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J. Pechar, Dr. A. Peez. 
Hinfichilich der Befchaffenheit der Kohle ift noch zu bemerken, dafs als 
Gaskohledie Plattelkohle von Nürfchan aus dem Pilfener Becken die vorzüglichfte 
ift. Auch die Gaskohle von Falkenau wird fehr gefchätzt, obwohl der Umftand, 
dafs fie als Braunkohle nur geringe Coke zurückläfst, ihren Werth vermindert. Sehr 
gute Gaskohlen liefert das Oftrauer Revier. 
Zur Bereitung von Coken, deren Erzeugung bei dem Auffchwunge der 
öfterreichifchen Eifeninduftrie in den Jahren 1870 bis 1873 in ftarker Zunahme 
war, find am höchften gefchätzt die Kohlen von Fünfkirchen und Oravicza, die 
Kohlen von Oftrau, ferner die Kohlen von Littitz undMiröfchau im Pilfener Reviere, 
an welche fich fodann die Kohlen von Rappitz (Kladno), Karwin und Roffitz an 
reihen. 
Um einen Anhalt zu gewähren über die Preife der Kohlen in normalen 
Zeiten, geben wir hier die amtlich erhobenen Grubenpreife für Steinkohlen und 
Braunkohlen in den verfchiedenen Kronländern Oefterreichs wieder: 
Grubenpreife für Kohle in den verfchiedenen Kronländern 
Oefterreichs. 
Steinkohlen 
1870 I 1871 
Braunkohlen 
1872 | 1870 1871 1872 
Niederöfterreich 
Oberöfterreich . 
Steiermark . . 
Kärnthen . . . 
Krain . . . . 
Küstenland . . 
Dalmatien . . . 
Tyrol 
Böhmen .... 
Mähren . . . . 
Schlesien . . . 
Galizien . . . 
Bukowina . . . 
Kreuzer per Zoll-Centner 
2 9 33 
445 28 
23 34 
359 
337 
329 
67.0 
18 
24 
21 
13 
21 Ü2'9 
29 313 
26 310 
17 154 
18 17 s 
i4'5; 16 
>5 15 5 
20 22 
1 S 'S 15 
28 , 28 
20 18 
31 32 
8 10 
ii ns 
5 S 
ii 17 
104 
139 
183 
232 
16-4 
393 
29-4 
368 
87 
107 
74 
i5'4 
Aus einer Zufammenfaffung diefer Angaben ergibt fich für das Jahr 1870 
bei Steinkohle ein Durchfchnittspreis von 21b Kreuzern öfterr. Währ., bei Braun 
kohle von 16 4 Kreuzern öfterr. Währ. Im Jahre 1871 ift der Durchfchnittspreis für 
Steinkohle von 2r6 Kreuzern auf 25-4 Kreuzer öfterr. Währ, per Zoll-Centner 
geftiegen. während bei Braunkohle ein unbedeutendes Sinken von i6‘4 Kreuzern 
auf 161 Kreuzer ftattfand. 
( Im Jahre 1872 hielten fich den amtlichen Angaben zufolge Steinkohlen auf 
dem Betrage von 253 Kreuzern per Zoll-Centner; bei Braunkohlen aber fand ein 
weiteres Herabgehen auf 13 Kreuzer ftatt. 
Ueber die Grubenpreife des Jahres 1873 liegen amtliche Mittheilungen noch 
nicht vor; es ift jedoch einem Zweifel nicht unterworfen, dafs fowohl Steinkohlen, 
als auch Braunkohlen befonders in der erften Hälfte des Jahres namhaft geftiegen 
waren, gegen die Jahreswende 1874 jedoch wieder auf einen Stand herabgingen, 
welcher insbefondere bei den früher werthvollften Kohlengattungen, die fonft zu 
Coken verarbeitet worden waren, dem von 1870 gleichkam. 
Ueber die Preife an den Confumtionsplätzen bringen wir Näheres bei Be- 
fprechung des Wiener Kohlenmarktes.
	        
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