Mineralifche Kohle.
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befonderen Ergiebigkeit fich erfreuen, in fteigendem Mafse wo diefs möglich ift,
fich auf die Erzeugung von Coken werfen und in folcher Weife ihrer Klemkohle
die befte und prodmftivfte Verwerthung fichern. Die nicht backenden kohlen
werden bei Behauptung ihres localen Abfatzes auf weitere Entfernungen hmficht-
lich ihrer Verwendung als Fabriks- und Hauskohle die Concurrenz der Braun
kohle ertragen muffen deren in den letzten Jahren rafch anfchwellende Forder
mengen fü/die vielfeitige Brauchbarkeit diefes Brennftoffes den ficherften Beweis
Hefern In feinen Braunkohlenbecken, namentlich dem erzgebirgifchen dem Köf-
lach-Voitsberger und dem Schylthal-Reviere, befitzt Oefterre.chcoloffale Magazine
eines guten ja für manche Zwecke vorzüglichen Brennftoffes Der leichte Abbau
ermöglicht einen ungewöhnlich billigen Preis des Produktes, fo zwar, dafs felbft
in England die Mafchinenkraft, abgefehen von den Errichtungskoften des Motors,
kaum wohlfeiler zu fliehen kommt, als in der unmittelbaren Nahe der ödeneichi
fchen Braunkohlenbecken. , , ... . ,■
Eine Frage von höchfter Wichtigkeit fei hier am Schluffe erwähnt — die
Frage der Verwendbarkeit der Braunkohle für den Hochofenprocefs. Wenn es
gelingt vermittelft der Siemens’fchen Apparate das Schmelzen der Erze durch
Gasfeuerung zu bewirken, fo tritt die ganze Eifeninduftrie Oefterre.chs aus ihrer
Abhängigkeit von den Coken heraus, welche wegen der grofsen Entfernung der
Steinkohlenbecken von den Erzlagern bei den Hochöfen hoch zu flehen kommen
und es wird dann erft der außerordentliche Reichthum Oefterreichs an tieffliche
und namentlich für die Stahlbereitung befonders geeigneten Erzen zu einer Gel
tung belangen, welche die öfterreichifchen Alpenlander, diefe uralten Sitze der
Eifeiffnduftrie, zu einem unberechenbaren volkswirthfchaftlichen Auffchwunge
führen möchte.