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Ableben Michael Thonets.
zur Erzeugung von Rohware für die anderen mährischen
Fabriken ausgestaltet.
Noch in den letzten Jahren, 1869 und 1870, nahm Michael
Thonet, obwohl schon etwas leidend, seinen Aufenthalt
abwechselnd in Wien, sowie in den Fabriken Koritschan,
Bystritz und Groß-Ugrocz, überall am Betriebe und an allen
geschäftlichen Ereignissen den regsten Anteil nehmend, über
all noch Neues sinnend und schaffend.
Tod Michael Thonets.
Im Herbst 1870 erkrankte der bis dahin noch in ziem
licher Rüstigkeit gebliebene Vater Thonet infolge einer Er
kältung, welche er sich bei der Besichtigung eines Waldes
in Ungarn zugezogen hatte, und von da an war eine Erholung
leider nicht mehr möglich. Die Last der Jahre trug dazu bei,
daß die Krankheit sich immer ungünstiger gestaltete, und am
3. März 1871 schloß er für immer die Augen. Im Thonet-
schen Hause (Kaiser Josefstraße Nr. 40) in Wien starb er,
umgeben von seiner ganzen Familie, beweint von seinen An
gehörigen und Freunden, betrauert von allen, die ihm im Le
ben nahe gestanden, und ganz besonders von seinen Arbei
tern, die ihn wie einen Vater verehrt hatten.
In einem Nachrufe, der diesem bedeutenden Industriellen
gewidmet ist, heißt es wörtlich: »Die T h o n e t sehe Sitz
möbelfabrik ist unstreitig die größte der Welt und von einem
Manne gegründet, der bis zu seinem Ende dabei
selbsttätig wie jeder seiner Arbeiter mit-
wirkt e.« ^
»Ein talenreiches, von Wechselfällen aller Art durch
quertes Leben endete am 3. März 1871. Durch Kampf zum
Sieg war die Parole dieses wackeren Mannes. Und es war
ein heißes Kämpfen mit den Widerwärtigkeiten des Lebens,
mit den Vorurteilen der Zeit, mit der Mißgunst Einzelner.
Wir bewundern in dem Heimgegangenen die nie rastende
Schaffenskraft, eine vor keiner Schwierigkeit zurück-
Ein Nach
ruf.