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Volltext: Die ottomanische Baukunst

L'ARCHITECTURE OTTOMANE DIE OTTOMANISCHE BAUKUNST 
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MONOGRAPHIE 
DE 
YENI-DJAMI DE C 0 N S T A N TIN 0 P L E, 
A EMIN-EUNU. 
SiUtee A la tete du pont qui relie Galata A Stamboul, Yeni-Djami 
occupe un des plus beaux et des plus vastes emplacements qui soient 
au monde. Sa position centrale l’a fait naturellement choisir pour le 
grand marclte du lundi, qui se trouve encore A l’Atroit dans son im 
mense enceinte exterieure et dAborde aux environs dans quatre longues 
rues qu’il remplit de sa foule et de son animation. 
Sur cet ensemble turbulent dominent, du haut des larges perrons 
qui donnent accös aux portes laterales de la mosquee, les groupes 
pensifs, A figures fieres et nostalgiques, des Tc her kess refugies, Atablis 
provisoirement avec leurs familles dans la cour interieure, asile sacrA 
qui leur permet d’attendre de la generosite ottomane une nouvelle 
patrie, plus hospitaliere que l’autre. 
Si, passant a travers leurs rangs presses, on penetre dans le sanc- 
tuaire, le contraste d’un silence religieux succAdant tout-ä-coup aux 
mille cris du dehors; l’impression profonde causAe par la tranquillite 
placide, le recueillement pieux des fideles; le demi-jour finement ta- 
misA par les vitraux colories de la voüte et les grillages dktr ma 
des galeries, l’aspect monotone, mais grave et riche, des revetements 
de tuiles peintes sur Amail A dessins d’un bleu tendre, qui recou- 
vrent les murailles A partir du sol jusqu’au faite du dorne, et sur les- 
quels se detachent superbement les cclonnes de marbre jaune et de 
porphyre de la tribune Imperiale et de celle du muezzin, qui lui fait 
face; la dAcoration severe autant qu’AlAgante et pure, du mihrab et 
du mimber, oü le marbre pend en stalactites, se deroule en rinceaux 
fleuris, en spirales ingenieusement compliquees, en dessins gAomA- 
triques savamment dAtaillAs, ciselAs, fouilles, ajourAs, rehausses d’or et 
de dAlicates peintures; toute cette splendeur dont Texpansion semble 
ne pas oser se manifester, contenue qu’elle est par le respect du au 
lieu saint, remplit Tarne d’un calme mystique. 
Cet eftet, Avidemment recherchA et heureusement trouvA par le maitre 
architecte Kodja Kassim, Amule et compatriote de Tillustre maitre 
Sinan, comme lui nA en Albanie, ntest pas atteint d'une maniere aussi 
complAte A Texterieur; car bien que YAni-Djami ait AtA .congu entiAre- 
MONOGRAPHIE 
DER 
YENI-DJAMI VON CONSTANTINOPEL, 
IN EMIN-OENUE. 
Diese Moschee is an einem Ende der Bruecke, die Galata mit 
Stambul verbindet erbaut und umfasst einen der schoensten und 
groessten Plaetze der Stadt. Ihrer centralen Stellung verdankt sie 
es, dass sie als guenstiger Platz fuer den Montagsmarkt erwaehlt 
wurde, der hier trotz ihrem immensen aeusseren Hof, kaum durch 
diesen gefasst werden kann und sich noch in den vier langen hier 
einmuendenden Strassen ausdehnt, diese mit seiner Menschenmenge 
und Lebhaftigkeit belebend. 
Aus den hoeher gelegenen breiten Perrons, die dem Zutritt zu den 
Seitenportalen der Moschee gewaehren, beherrschen dieses lebhafte 
Gewuehl die nachdenklichen Gruppen der gefluechteten, ernsten und 
an Heimweh leidenden Tscherkessen. — Im inneren Hof haben sie in 
zwischen mit ihren Familien ein geheiligtes Asil gefunden, der sie zu 
der Hoffnung berechtigt von den Tuerken eine noch gastlichere Hei- 
math als die Verlassene, zu bekommen. 
Wenn man durch ihre geschlossenen Reihen sich hindurchdraengt 
und in das Heiligthum eintritt, so bildet die ploetzliche Ruhe im 
Innern den grellsten Gegensatz zu den tausend Stimmen draussen.— 
Der maechtige Eindruck der ernsten Ruhe, die Andacht der Glaeu- 
bigen , das Halbdunkel, hervorgerufen durch das matte Licht dass 
durch die bemahlten Glaesern der Kuppel und die matt vergoldeten 
Gittern der Galerien hindurchstroemt, die monotone aber ernste 
und reiche Art der auf Email mit leichter blauer Farbe gezeichneten 
Ziegeln, welche die Waende des Baues vom Boden bis zur Hoehe 
bekleiden und hiedurch noch deutlicher die Saeulen aus gelblichem 
Marmor und Porphyr der kaiserlichen Tribune und der ihr gegenü 
berliegenden das Muezin hervortreten lassen; die ernste und zugleich 
elegante und correcte Decoration des Mihrab und des Mimbar an 
welcher der Marmor zu Stalactiten, blumigem Laubwerk, genial auf 
gefassten Spiralen, geometrischen, kuenstlich detaillirten und durch 
stochenen Figuren bearbeitet ist, die noch durch Vergoldung und 
leichter Farbe hervorgehoben werden, — Alle diese Pracht die durch 
den Respect den man dem heiligen Orte schuldet, und anscheinend 
kaum zum Ausdruck zu kommen sich traut —- erfuellt die Seele mit 
einer angenehmen und mystischen Ruhe. 
Dieser, offenbar gesuchte und gluecklich geloeste Effect des Archi 
tekten Kodja Kassim, Nacheiferer und Landsmann des beruehmten 
Meisters Sinan, wie dieser in Albanien geboren, ist nach Aussen nicht 
in gleicherund volkommener Artdurchgefuehrt worden, denn obgleich
	        
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