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Volltext: Die ottomanische Baukunst

L'ARCHITECTURE OTTOMANE 
FLORE ORNEMENTALE 
ET 
MfiTAMORPHOSES 
Les artistes ottomans ne sont pas all&s chercher bien loin les types 
de leur ornementation; ilslesont pris parmi les plantes du potager ou 
les fleurs du jardin de leur propre maison. La forme naturelle a subi 
entre leurs mains diverses modifications successives et a fini par 
prendre un caractere conventionnel, caractere qui convient dminem- 
ment ä la decoration, la forme des feuillages, des fruits et des fleurs 
ayant acquis ainsi des qualites nouvelles, qui les ont mises en har- 
ftionie parfaite avec la nature des materiaux employes pour les reprö- 
senter. 
Gest le pois qui a fourni le sujet principal de Fornementation des 
Ottomans. Les feuilles axillaires de cette plante, et les griffes au moyen 
desquelles eile s’attache ä des Supports ou ä ses voisines ont etd 
successivement interpretees par des agrafes; les gousses se sont 
transformees en öpanouissements foliaces adhdrents a la tige, et oü 
l’empreinte des graines continue ä se montrer dans la plupart des 
transformations subies par le type initial. 
Toutefois, cette empreinte a fini par prendre Faspect de folioles. 
Certains artistes ayant amaigri successivement Fepanouissement fo- 
baire de la tige, ont oublie peu-ä-peu le type primitif, et ont traite la 
plante ornementale derivant du pois comme si eile appartenait au genre 
des graminees. Les transformations, du reste, n’ont pas 6td seulement 
operees au moyen de modifications successives; certains agencements 
collatöraux ont donne lieu, des le principe, ä des interpretations singu 
läres. L’imagination des artistes ottomans est alle loin dans cette voie. 
G’est ainsi que le type primitif a ete changd par eux en un type figu- 
ratif, et que Fagencement collateral des feuilles du pois a donne nais- 
sance a une figure representant un oiseau aux ailes ouvertes. 
Comme les ottomans ont toujours obei avec une stricte severitö au 
principe religieux qui leur defend l’usage des representations animees, 
cette derniere figure n’a pas 6te employee par eux dans la decoration des 
edifices religieux; mais, par un ingenieux compromis, ils Font presentöe 
näanmoins d'une maniöre dötournee, qui semble accidentellement pro- 
duiteparla combinasion fortuite des parties ornementales ordinaires. 
Dans un ornement ottoman, oh distingue deux parties principales : le 
buisson etla plante ornementale. 
La plante ornementale se compose de la tige, des feuilles axillaires et 
des gousses, ou bien des epanouissements foliaires de la tige, accom- 
DIE OTTOMANISCHE BAUKUNST 
- u. — 
ORNAMENTALE FLORA 
UND 
* METAMORPHOSEN 
Die ottomanischen Kuenstler sind nicht weit gegangen um die Typen 
ihrer Ornamentation zu suchen, sie haben dieselben aus den Gemuse- 
oder ihrer eigenen Hausgaerten ausgewaehlt. Die natuerliche Form 
hat nach und nach unter ihren Haenden verschiedene Abaenderungen 
erfahren und schlieslich einen conventionellen Charakter angenommen, 
der sich ganz vorzueglich zur Decoration eignet, indem die Formen 
der Blaetter, Bluethen und Fruechte, dadurch ganz neue Eigenschaf 
ten erlangten, die sie mit der Natur der zu ihrer Darstellung verwen 
deten Materialien vollkommen in Einklang brachten. 
Die hauptsaechlichste Vorlage zur Ornamentation bildet bei den Ot 
tomanen die Erbsenstaude. Die achselstaendigen Blaetter dieser Pflanze 
und die Rauken mittelst welcher sie sich um die Stangen oder um 
die anderen Stauden windet, sind allmaelig durch Agrafen angedeutet 
worden; die Huelsen haben sich in Blaetterartige Knospen verwan 
delt, die am Stengel angewachsen sind und tragen groesstentheils in 
den Spuren der Koerner das Gepraege von Initialen. 
Indess haben sich diese Spuren schliesslich auch in blattaenliche 
Formen verwandelt. Etwelche Kuenstler, die nach und nach die blatt- 
aehnliche Entfaltung des Stengels schmaeler werden Hessen, sind von 
der ursprünglichen Vorlage ganz abgekommen und haben die orna 
mentale von der Erbse abgeleitete Pflanze so behandelt, als gehoere 
sie zu den Grasarten. Die Verwandelungen sind indess nicht nur mit 
telst allmaehligen Modificationen vorgenommen worden, verschiedene 
Seitengruppirungen haben auch zu sonderbaren Auslegungen gefuehrt. 
Die Einbildungskraft der ottomanischen Kuenstler ist in diese Rich 
tung sehr weit gegangen. Auf diese Weise ist die urspruengliche Vor 
lage durch sie in Abbildungen von Thieren abgeaendert worden und 
hat die Seitengruppirung der Erbsenblaetter eine Figur, die einen 
Vogel mit .ausgebreiteten Fluegeln darstellt, zum Vorscheine gebracht. 
Da die Ottomanen von jeher mit ganz besonderer Strenge dem re- 
ligioesen Princip, der ihnen die Benuetzung belebter Darstellungen 
verbietet, gehuldigt haben, ist die ebenerwaehnte Figur von ihnen zur 
Ausschmneckung i-eligioeser Bauten nicht verwendet worden, aber 
durch eine sinnreiche Uebereinkunft haben sie dieselbe gleichwohl 
auf ganz ungesuchte Weise, die man zufaellig nennen konnte, dar 
gestellt durch die unvermuthete Vereinigung der gewoehnlichen orna 
mentalen Bestandtheile. 
In einem ottomanischen Ornament sind zwei Hauptbestandheite zu 
unterscheiden: das ornamentale Gestraeuche und die Pflanze selbst. 
Die ornamentale Pflanze besteht aus dem Stiel, den achsetstaeudi- 
gen Blaettern und den Huelsen oder der blaetterigen Entfaltung des
	        
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