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die Jahresberichte der Akademie vollständigen Aufschluss.
Was die Unterrichtsmethode betrifft, so war dieselbe,
dem Charakter der Schule entsprechend, stets die lehrende,
welche Schüler und Lehrer in ununterbrochener Beziehung
zu einander erhält und dem letzteren allein die Möglichkeit
bietet sich über die Schüler ein sicheres Urtheil aus den fort
laufenden Leistungen derselben zu bilden und somit von den
sogenannten Schlussprüfungen gänzlich abzusehen. Der
Unterricht im Mustercomptoir ist gleichfalls frei von allen
Aeusserlichkeiten. Sein Hauptzweck ist darauf gerichtet, durch
Vereinigung der Buchhaltung mitden sonstigen Comptabilitäts-
arbeiten und der Correspondenz zu einem einheitlichen Ganzen
klare Einsicht und Verständniss des Einzelnen an sich und
im Zusammenhänge mit dem Ganzen zu erzielen und aut
diese Weise den Schüler zu einem denkenden Kaufmanne
heranzubilden. Alles Weitere ist aus dem nachfolgenden Orga
nisationsplane deutlich zu entnehmen.
Ein nicht unwichtiges Moment des Unterrichts bilden
die Redeübungen. Nach einer kurzen, die Grundsätze
der Rhetorik und die Geschichte der Beredsamkeit um
fassenden Einleitung werden zunächst einige der besseren
Schüler der Oberclasse bestimmt, der Reihenfolge nach,
anfangs über gegebene Stoffe, zu sprechen. Die Abhandlungen
werden vorher von dem betreffenden Professor durchgesehen,
damit nichts Ungeeignetes zum Vortrage komme. Dann trägt
der Redner seine Ausarbeitung von freier Stelle frei vor. Hierauf
wird über den Vortrag eine Debatte eröffnet, an welcher,
nachdem die vorher designirten Opponenten abgetreten sind,
jeder von den übrigen Schülern theilnehmen kann. Die De
batten werden von dem Professor geleitet, der zum Schlüsse
sein Urtheil über das Ganze abgibt. Ueber die Verhandlung
führt ein zum Schriftführer bestimmter Schüler das Protokoll.
Die Lehrmittel der Akademie sind den Bedürfnissen
der Anstalt vollkommen entsprechend. Sie umfassen:
I. Die Bibliothek; diese zählt über 3000 Bände, welche
sich folgendermassen vertheilen:
1. Allgemeine encyklopädische Werke.
2. Bibliographische Werke.