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nation eingesehen und entweder den Besuch der Anstalt,
oder die praktische Beschäftigung aufgegeben.
Ueberhlicken wir die Gesamxntzahl der Schüler, um An
haltspunkte für die Dauer ihres Aufenthaltes in der
Anstalt zu gewinnen, so zeigt sich in dieser Richtung im
Ganzen ein günstiges Verhältnis. Wir finden nämlich, dass
es nur Ausnahmsfälle waren, wenn Schüler nicht „von unten
auf“ die Anstalt durchmachten; denn die Zahl der Jünglinge,
welche wegen ihrer anderweitigen höheren Vorbildung und
wegen ihres vorgeschrittenen Alters die Unterclasse nicht
zu besuchen brauchten, betrug nicht ganz 4 '/*°/o-
Erwägt man die mannigfachen Verhältnisse, welche die
Dauer des Unterrichtes bestimmen, so mag es als ein
günstiges Ergebniss zu betrachten sein, dass reichlich 61"/ 0
der ordentlichen Schüler als Abiturienten mit dem Zeug
nisse über den ganzen Lehrcurs die Anstalt verlassen haben,
um im praktischen Berufe .ihre Kenntnisse zu ihrem Fort
kommen anzuwenden.
Es wäre jedoch zu wünschen, dass es die äusseren Ver
hältnisse allen Schülern gestatteten, den ganzen Cursus
zurückzulegen; wenigstens sollten diejenigen Eltern, welchen
die hinreichenden Mittel zu Gebote stehen, ihre Söhne den
ganzen Cursus durchmachen lassen; denn will man von der
Anstalt den Erfolg, so gönne man ihr auch die dazu nöthige
Zeit, oder mache sie wenigstens nicht verantwortlich für die
unreifen Früchte, welche die Ungeduld so mancher Eltern
vorzeitig vom Baume der Schule abreisst.
Zur Erzielung eines guten Erfolges des Besuches einer
Fach- oder Berufsanstalt ist die Zurücklegung des vollstän
digen Cursus unerlässlich; hier führt das „auf halbem Wege
stehen bleiben“ zu einer Verflachung, welche die für das
Leben so nothwendige Sicherheit und Selbstständigkeit nie
mals aufkommen lässt.
Die Abkürzung des Unterrichtes bedingt ausserdem
noch eine Verlängerung der Lehrzeit; wogegen die Schüler,
welche die Anstalt vollständig zurückgelegt haben, für den
ganzen Besuch der Anstalt durch die Abkürzung der mehr
auf halbreife oder ganz unreife junge Leute berechneten