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Volltext: Hohe Warte - Illustrierte Halbmonatsschrift zur Pflege der künstlerischen Bildung und der städtischen Kultur, 2. Jahrgang 1905/06

KORRESPONDENZ. 
ir erhalten folgende Zuschrift: „Möchten Sie nicht in Ihrer Zeit 
schrift, die — man muß schon sagen — segensreich wirkt, einige 
Worte über das neue Lanner-Strauß-Denkmal und den jüngst ent' 
hüllten Mozart-Brunnen sagen, die, so wie mich, gewiß auch manchen 
anderen klären werden. Denn, kann ich die beiden Denkmäler — be 
sonders den Mozart-Brunnen — gewiß nicht zu den schlechtesten Werken 
rechnen, so scheinen sie mir anderseits doch nicht allzu großen künst 
lerischen Wert zu haben. Besonders unklar bin ich mir über das 
Denkmal im Rathauspark. Angesichts des Brunnens frage ich mich 
auch: warum kein wirklicher Gebrauchsbrunnen? Aber wäre denn 
dieser nicht auch fast nur der „Zierde“ wegen da? Denn in diesem 
Stadtteil hat doch jede Wohnung die Wasserleitung im Hause. Dorf- 
und Kleinstadtidyll sind eben in der Großstadt nur künstlich zu 
züchten, also unmöglich. 
Die beiden Hauptfiguren selbst haben aber doch etwas wunderbar 
Emportragendes. Da die „HOHE WARTE“ der künstlerischen Er 
ziehung sich widmet, so wird sie sich ja am liebsten derer annehmen, 
die bei dem ehrlichsten Wollen und der festesten Überzeugung von 
der Bedeutung der Kunstbewegung doch durch den langjährigen Um 
gang mit der Unkultur, namentlich in den Jahren der Entwicklung, 
um das unbefangene Verständnis betrogen sind, seien sie nun Schaffende 
oder Genießende. Ganz besonders nützlich erscheinen mir helfende Worte 
in einzelnen Fällen, die dem Leser selbst aufgestoßen sind, ohne daß 
er von anderen, z. B. der „HOHEN WARTE“, aufmerksam gemacht 
wurde. 
Wollen Sie, geehrter Herr, meiner Bitte willfahren, so nehmen Sie 
meinen aufrichtigen Dank entgegen. 
Ein Suchender.“ 
Eine Darstellung dieser Werke wird eines unserer nächsten Hefte 
bringen. Wir freuen uns, von unseren Lesern direkte Anfragen, die 
einem Kunstinteresse entspringen, zu empfangen. 
AUSSTELLUNG KÜNSTLERISCHER REKLAME IN 
BRÜNN. 
m Mährischen Gewerbe-Museum in BRÜNN wurde soeben eine un 
gewöhnlich stark beschickte „AUSSTELLUNG KÜNSTLERISCHER 
REKLAME“ eröffnet, welche Originalentwürfe, Buch- und Notentitel 
umschläge, Geschäfts- und Einladungskarten und Briefköpfe, Theater- 
und Festprogramme, kurz, alles was dem Wesen der Reklame in 
durchaus künstlerischer Weise Rechnung trägt, vereinigt. Da findet 
man Max Klinger und Liebermann, Stuck und Roller, Hoffmann und 
Kolo Moser, Andri und Auchentaller, Leistikow und Melchior Lechter, 
Orlik, Forstner, Lefler und Veith, Walter Crane, Steinlen und die 
ganze erlesene Schar der Pariser Plakatkünstler, von den Holländern 
den immer eigenartigen Toorop, von den Skandinaviern Larsson und 
den vielseitigen Wennerberg und viele, viele andere, deren Namen 
einen dicken Katalog mit über 800 Nummern füllen. Auch das Ergebnis 
des vom Mährischen Gewerbe-Museum ausgeschriebenen WETTBE 
WERBES FÜR KÜNSTLERISCHE REKLAME sieht man hier. Preise 
erhielten die Plakate mit dem Kennwort „Frühlingsfest“ (Fräulein 
Ida LEHMANN, Wien); „Winterstürme wichen dem Wonnemond“ 
(Viktor SCHUFINSKY, Znaim); „Ver Sakrum i und Ver Sakrum 2“ 
(Fräulein Marianne FRIMBERGER, Wien); dann die Titelumschläge 
mit dem Kennwort „Drei Dreiecke“ (Ferdinand STAEGER, Prag); „Ist 
ein Titelblatt nicht auch Reklame“ (Ferdinand ST AEGER, Prag); 
„Buchreklame Nr. 47“ für das Titelblatt „Gedanken und Denker“ 
(A. STEPANEK, Brünn); „Is’s g’falli“ und „Ver Sakrum 3“ (Fräulein 
M. FRIMBERGER, Wien). Lobende Erwähnung fanden die Arbeiten mit 
dem Kennwort „Plakatsäulchen auf Tramwaymasten“ (G. CZERMAK, 
Brünn); „Elefant“ (Max BENIRSCHKE, Düsseldorf) und „Hohe Warte“ 
(Emil PIRCHAN, Wien). Die von mehr als siebzig Künstlern und 
Sammlern, Museen und Kunstdruckereien beschickte Ausstellung bleibt 
BIS ZUM 26. NOVEMBER geöffnet. 
Jahrgang I der „HOHEN WARTE“, I. und II. Halbjahr, ist in 
einigen gebundenen Exemplaren noch zum alten Preis zu haben. 
Später Preiserhöhung! 
Einbanddecken für den I. Jahrgang werden auf Bestellung 
nachgeliefert. 
BÜCHEREINLAUF. 
ALFRED LICHTWARK. „Eine Sommerfahrt auf der Yacht Hamburg.“ 
Preis M. 3-—. VERLAG BRUNO CASSIRER, Berlin, 1905. 
ALFRED LICHTWARK. „Der Deutsche der Zukunft.“ Preis M, 3-—. 
VERLAG BRUNO CASSIRER, Berlin, 1905. 
H. IRVING HANCOCK. „Dschiu-Dschitsu, die Quelle japanischer Kraft.“ 
Autorisierte Übersetzung von Max Pannwitz. Mit 51 Tafeln. Brosch. 
M. 5-—, gebd. M. 6.—. VERLAG JULIUS HOFFMANN, Stuttgart. 
VERNON LEE. „Genius Loci.“ Ins Deutsche übertragen von Irene 
Forbes-Mosse. Brosch. M. 3'—, gebd. M. 4*—. VERLEGT BEI 
EUGEN DIEDERICHS, Jena, 1905. 
ANNA MEEDER. „Märchen.“ Preis M. 3^5. VERLAGSANSTALT 
FRAUENERWERB, Dresden. 
ANTON MENGER. „Neue Sittenlehre.“ Brosch. M. i'—, gebd. M. i'so. 
VERLAG GUSTAV FISCHER, Jena, 1905. 
„MÜNCHEN UND DIE MÜNCHENER LEUTE.“ Leute, Dinge, Sitten, 
Winke. Preis M. 4-—. J. BIELEFELDS VERLAG, Karlsruhe. 
HEINRICH LILIENFEIN. „Heinrich Vierordt. Das Profil eines deutschen 
Dichters.“ Kart. M. r—. KARL WINTERS UNIVERSITÄTSBUCH 
HANDLUNG, HEIDELBERG. 
„KRITIK DER KRITIK“. Monatsschrift für Künstler und Kunst 
freunde. HERAUSGEBER A. HALBERT & LEO HORWITZ. Heft 1. 
Preis pro Heft 30 Pf. = 40 h. Pro Jahr (12 Hefte) M. 3-— = K 4-—. 
SCHLESISCHE VERLAGSANSTALT, Breslau. 
„KIND UND KUNST.“ Monatsschrift für die Pflege der Kunst im 
Leben des Kindes. Jährl. 12 Hefte, M. 16.—, Einzelpreis M. 1-25. 
II. Jahrgang. Heft i und 2. VERLAG ALEX. KOCH, Darmstadt. 
□ INHALT □ 
DES VORLIEGENDEN 2. HEFTES 
DER „HOHEN WARTE“, JAHRG. II: 
An unsere Freunde und Leser! — Die Volkswirt 
schaft des Talentes. (Fortsetzung.) — Wien und 
die künstlerischen Gemeindeaufgaben. II. Plätze. 
(Fortsetzung.) (Mit Abbildungen.) — Hausgarten, 
angelegt vom Architekten Robert örley. (Mit Ab 
bildungen.) — Cottage. (Mit Abbildungen.) — Erste 
Kunstausstellung. Arch.: Hans Ofner, St. Pölten. 
(Mit Abbildungen.) — Ist die Verwendung von 
Vorlagewerken nicht ein pädagogischer Unfug? 
Möbelvorlagen. (Mit Abbildungen.) — „Der Fall 
Böcklin“. (Mit Abbildung.) — Die Baumeister gegen 
die Baukunst. — Volkstümliche Baukunst. II. Hei 
mische Bauweise in Oberbayern. (Fortsetzung.) 
(Mit Abbildungen.) — Korrespondenz. — Bücher 
einlauf. — Ausstellung künstlerischer Reklame in 
Brünn. — Zitat von William Morris. 
ANMERKUNG: Wegen Raummangel mußte die Fortsetzung „Gold 
schmiedekunst“ für das nächste Heft zurückgestellt werden. 
NACHDRUCKVERBOT für sämtliche in den Heften der „Hohen Warte“ 
erscheinenden Artikel und Illustrationen. 
Alle Zuschriften und Sendungen Wien I. Wallfischgasse No. 4. Telephon 5461. 
Verlag „Hohe Warte“ (Lux & Lässig). Für die Redaktion Joseph Aug. Lux. 
Druck von Christoph Reisser’s Söhne, Wien V. 
Papier von der Neusiedler Aktiengesellschaft für Papierfabrikation, Wien. 
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