nur der elementare Ausdruck von Persönlichkeit und der Nation.“ Mit diesen festen
Prinzipien steht Wigand in Vorrecht über sämtliche, die einen ungarischen Stil mit
heiligem Willen, aber auf falscher Spur ergründen wollten. Lechner verwendete nur das unga
rische Ornament — aus zweiter Hand — und begnügte sich mit importierter fremder
fertigen Formenwelt. Er suchte nicht das Wesentliche, die Verbindung mit dem unga
rischen Seelenleben, weder in Geist, noch Konstruktion. Wigand als Pädagog erforschte die
Logik des altungarischen Handwerkes. In pädagogischer Beziehung und Werte ist Wigands
Grundlage in Vorrecht. Er hat die ewigen Funken der unter der Asche schlummernden
turanischen Seele zu einer lebenden Flamme auflodern lassen. Als Urheber besteht sein
grosser Verdienst. Leider verspätet erhielt er eine Professur, zwar mit beanspruchtem
Kollegium das „Ungarische Heim“, aber nur an der staatl. Kunstgewerbe- und nicht einer
Meisterschule, was seine Ambition nicht befriedigte und sein künstlerisches Ehrgefühl
kränkte. Dazu trugen noch bei Missverständnisse seiner Bestrebungen. Sein Direktor
ersuchte ihn zu einer Elaboratverfassung, zur Nationalisierung der Schulrichtung und
des Arbeitsprogrammes undsoweiter, — alldies jedoch veranlasste ihn — zum Verlust
seiner Nation — von seiner Professur abzudanken.
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