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Keorganistt-
tions-Plöne.
gangen die kaufmännisch fachlichen Gegenstände besser
zu concentriren — in der zweiten Classe des Vorbe-
reitungs-Cursus wurde das Stundenmass für den Unter
richt in der deutschen Sprache und Mathematik ange
messen erhöht; Chemie und chemische Technologie
wurden so eingetheilt, dass sie, anstatt wie früher, in
die 2 höheren Jahrgänge vertheilt zu sein, nunmehr in
der ersten Akademie-Classe absolvirt wurden, während
in der zweiten Akademie-Classe durch foi’tgesetzte Ver
wendung im chemischen Laboratorium Denjenigen Ge
legenheit zur praktischen Ausbildung geboten wurde,
welche sich dem Waarenhandel oder einer chemischen
Industrie widmen wollten. Nationalökonomie und Fi
nanzwissenschaft wurden aus dem Lehrplane der ersten
akademischen Classe weggelassen, dagegen in der zwei
ten mit einer bedeutend verstärkten Stundenzahl auf-
genommen, wodurch der Auffassung und dem Fort
schritte ein grösseres Mass von Vorkenntnissen und
Reife zu Gute kam.
Wiederholt und von verschiedener Seite angeregt,
tauchte der Gedanke auf, der Akademie eine Erweite
rung in der Richtung zu geben, dass an derselben auch
Verwaltungs-Beamte ihre Ausbildung erhalten.
In der Generalversammlung vom Jahre 1866 em
pfahl Herr A. Prelogg, in Anbetracht der mangel
haften kaufmännischen Bildung im sogenannten Fabri
kantenstande, die Aufmerksamkeit der Ausbildung der
.lugend dieser Kreise zuzuwenden, insbesondere aber
den O e co n o mie - B eam teil Gelegenheit zur Erwer
bung kaufmännischer Bildung an der Anstalt zu geben.
Dieser Gedanke und noch mehr der im Schoosse des
Verwaltungsrath es auftauchende Vorschlag der Errich
tung einer „gewerblichen Unterrichtsabthei
lung“ wurden vielfach berathen, mit Rücksicht auf
den nicht völlig consolidirten financiellen Zustand des
Instituts wurde jedoch die Ausführung solcher Reorgani
sations-Pläne vertagt.
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