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leihens zu leisten, wodurch es der Leitung der Wiener
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Handels-Akademie nicht möglich war, die Passiven zu
tilgen und für die Hebung der Anstalt ein Activum
zu erübrigen; endlich für den Lehrkörper einen Pen-
sionsfond zu gründen. Beides aber, ein Ueberschuss
in den Betriebsergebnissen, welcher es ermöglicht hätte,
die Schule jederzeit den Anforderungen entsprechend
zu regeneriren und zu entwickeln, ein Pensionsfond,
welcher den Lehrern an der Anstalt volle Sicherheit
für ihr Alter, jene Beruhigung gewährt hätte, welche
sie allein veranlassen konnte, ihre ganze Kraft und
Thätigkeit dem Institute zu widmen und nicht nach
stellte sich als Lebensbedingung der so hoch angesehe
nen Lehranstalt heraus.
Von diesen Rücksichten geleitet, veranlasste der nie Snbscrp>-
Verwaltungsrath eine Subscription 49 ), welche ansehn- ,l0 " v '"‘ ls,> l
liehe neue Beiträge einbrachte. Dadurch wurde der
Passsivstand der Anstalt beträchtlich reducirt, wenngleich
er noch im Jahre 1870 die Ziffer von 50.000 Gulden
repräsentirte. Der stärke Aufschwung in der Frequenz
der Schule zoigte jedoch in dem genannten Jahre be
reits einen Ueberschuss der Einnahmen über die Aus
gaben und gestattete der Verwaltung dem jener Zeit
unter dem Lehrkörper geplanten und berathenen Pen
sionsvereine einen jährlichen Beitrag von 1500 fl. in
Aussicht zu stellen, womit die Lösung einer höchst
wichtigen Frage wenigstens augebahnt erschien.
Im Jahre 1870 entfaltete die Handels-Akademie
eine bedeutende Thätigkeit und ihre Wirksamkeit fand
darin ihre Anerkennung, dass die Zahl der sie be
suchenden Schüler eine Höhe erreichte, wie in keinem
der vorangegangenen Jahre. Den erheblichen Zuwachs
an Schülern hatte die Anstalt meist aus Ungarn und
Galizien erhalten; der Fortgang der Schüler war in
jenem Jahre ein so ausgezeichneter, dass eine giosse
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,0 ) Vergl. Beilage Nr. IX.