entzogen worden um an Universitäten, technischen
Hochschulen oder im Staatsdienste zu wirken,
Ihre Schüler sind es, welche die wichtigsten
Aemter in den grossen Bank-, Credit- und industriellen
Instituten, die wichtigsten und verantwortlichsten
Posten einnehmen.
Nun, da freiheitliche Principien in der Staats
regierung zur Herrschaft gelangt sind und das Bedürf-
niss an die Verwaltung der Handels-Akademie stets
neue und höhere Ansprüche stellt, darf wohl der Ver
waltungsrath des Institutes im Vereine mit der Staats
regierung (welche die commerciellen Abtheilungen
ihrer technischen Hochschulen aufhören Hess) ohne die
Autonomie der Anstalt aufzugeben, an die Verwirk
lichung seiner grössten Aufgabe gehen: neben seiner
akademischen Handelmittelschule eine Handelshochschule
ins Leben zu rufen.
Die Zeitverhältnisse müssen wohl dem Unter
nehmen als günstig erscheinen. Der Staat ist nach
schweren Erschütterungen des Reiches gefestet, und
die Entwickelung der Reichshauptstadt, in welcher die
Handelshochschule ihren Sitz haben wird, hat einen
grossartigen Character angenommen, wie denn die
Stadt selbst als Mittelpunkt des osteuropäischen
Handels- und Verkehrs eine ausserordentliche Bltithe
entfaltet.
Die Einbeziehung der 18 Vororte, mit welcher
Wien eine Bevölkerung von 810,592 Einwohnern aus-
macht, ist der Verwirklichung nahe. Der rege Frem
denverkehr führt moderne kaufmännische Ansichten,
regen Handelsverkehr mit sich: zahllose Bauten er
heben sich auf den durch die Erweiterung der Stadt
und das Niederreissen der Wälle gewonnenen Gründen;
täglich mehren sich die gx’ossen Verkehrs- und Handels -
Unternehmungen; die vollständige freie Bewegung aut
volkswirtschaftlichem Gebiete befruchtet den Unter
nehmungsgeist. Kaum ist abzusehen, welche segens
reiche Wirkungen für den Handel Wiens die Aus-
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