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größtem Luxus; einige reich mit Diamanten, farbigen Edelsteinen und Emails
besetzte Dosen herrlichster Arbeit, im Besitz des Großherzogs von Hessen,
eine kleine, ähnlich behandelte Prunkuhr von graziösem Urnriß der
Rokokoformen, dem Herzog von Anhalt-Dessau gehörig, und einige Dosen
mit Emailmalereien von Chodowieckis Hand, bei Ostermann in Darmstadt,
bilden die Hauptstücke auf der Ausstellung. Es ist kaum notwendig, auf die
Besonderheit ihrer Behandlung hinzuweisen: Die spielende Grazie und
Heiterkeit und das rein Ornamentale, das sich da, wo es der Zweck erlaubt,
in einem unregelmäßig, aber rhythmisch höchst verfeinerten Umriß kundgibt,
das gewissermaßen die Dynamik des Barock verweiblicht und aus dem
jahrhundertausstellung in Darmstadt. Rosenwasserkanne mit Becken, Augsburg, Meister G. S.,
176i bis 1763 (Großherzog von Mecklenburg-Strelitz). Phot. Schröder, Berlin
Ernst seiner Kraftanstrengung ein köstliches Spiel gestaltet; oder das sich,
bei beruhigterer und häufig schlichter Grundform, in einem Kontrast glatter
Flächen und bewegtester Randornarnentik gefällt. In der Goldschmiedekunst
des XVIII. Jahrhunderts erlebt das getriebene und ziselierte Rocaille-
ornarnent eine denkbare Verfeinerung und Beseelung und findet in einem
wahren Rausch von aufwogenden Formen abstrakter Herkunft das Leben
selber. Auch hier marschieren die Augsburger Dosen, Becher, Kannen und
Becken an der Spitze, Meister, wie Adam, der anonyme G. S., Dammann,
Drentwet sind in der Ausführung jener graziösen und glänzenden Luxus-
artikel allen füberlegen. Das umfangreichste Werk, die 1743 bis 1745 für
Schenk von Staufenberg geschaffene Reisetoilette mit ihren 42 Einzelstücken
(für eine Person) in einem ungeheuren kofferartigen Etui, ist Augsburger
Arbeit, bei der die Drentwet, Engelbrecht, Bruglocher und andere mit-