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Leitung.
Unterriclits-
geid.
Sitz der An
stalt.
Fortgang und
Gedeihen.
ten Lehrsälen erthcilt wurde. Man bemerkt, dass dem
G-eiste des Zeitalters der Aufklärung entsprechend an
Stelle von „Religion“ die „Moral“ oder. „Vernunft- und
Sittenlehre“ getreten war.
Die Leitung hatte in allen inneren Angelegenhei
ten selbstständig J. G. Wolf, der erste Director, der bis
zu seinem am 6. März 1796 erfolgten Tode, als Lehrer
der Mathematik thätig, auch die Direction führte. Ihm
folgte 1796 Joh. Gottfr. Brand, k. k. Rath und Hof
buchhalter, dann öffentlicher Lehrer der Buchhaltung
und Staatsrechnungs-Wissenschaft, er starb am 8. Au
gust 1801 und sein Nachfolger war der Lehrer der
Handlungsgeschichte Jos. Novak.
Das Unterrichts-Honorar betrug für einen Schüler
monatlich 2 Gulden. Der erste Sitz der Akademie war,
wie bereits erwähnt, in dem Hause „Stoss im Himmel.“
Nachdem die Jesuiten das Kloster zu St. Anna
nach Aufhebung des Ordens (1773) in den österreichi
schen Staaten geräumt hatten, übersiedelte die Akade
mie am 1. Mai 1775 in das St. Anna-Gebäude, wo sich
die Normalschule bereits eingerichtet hatte.
Der Fortgang der neuen Schule bestätigte die an
die Errichtung derselben geknüpften Erwartungen, das
Bedürfnis war ihr bester Anwalt. — Die Errichtung
der Börse (Patent vom 1. August 1771), die Bestaf-
lung der ersten vier beeideten Börsensensale fällt in
diese Zeit. — Die Kaufleute, der Stand der Fabri
kanten, die Regierungs - Aemter, welche brauchbare
Rechnungs-Beamte in Dienste nehmen, wie nicht min
der die Grossgrundbesitzer, denen tüchtige Domänial-
Beamte fehlten, nahmen das grösste Interesse an dem
Gedeihen der Akademie. Die Journale jener Zeit be
gleiteten den Fortgang der staatlichen Schöpfung mit
unausgesetzt theilnehmender Aufmerksamkeit und Er
munterung. So wird gemeldet: „der ausnehmende Fort-
gang, welchen die ersten Zöglinge dieser Akademie in
allen vorgetragenen Wissenschaften gemacht und wo
von sie in zwo Prüfungen die rühmlichsten Zeugnisse