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Volltext: Die Entwickelung des kaufmännischen Unterrichts in Österreich nebst einer documentarischen Geschichte der Wiener Handels-Akademie

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abgelegt haben, lässt uns keinen Zweifel übrig, dass 
diese Real-Handlungsakademie dem Staate brauchbare 
Kaufleute und Handlungsverständige bilden werde“ 12 ). 
Mitte November 1771 wurde der fünfmonatliche 
Onrsus geschlossen und nun abermals eine und zwar 
mit der älteren Klasse vorgenommene Prüfung in Ge 
genwart vieler hoher Standespersonen abgehalten und 
drei Tage hindurch, Vor- und Nachmittags, fortgesetzt. 
Eine Relation über dieses feierliche Examen erzählt: 
„Am 12. November Vormittags wurde die jüngere Klasse 
examinirt, wo nebst der Bruchrechnung, sowohl die 
einfache als zusammengesetzte, gerade und verkehrte 
Regel de Tri und namentlich die Coursrechnung vor 
genommen und viele sehr interessante Exempel gezeigt 
worden, die man sonst viel weitläufiger zu berechnen 
pflegte. Man sah sehr zusammengesetzte Beispiele der 
gestalt und auf eine so leichte Art setzen und arbeiten, 
dass man dabei nicht einmal nachdenken darf. Hier 
auf zeigte die ältere Klasse ihren Fortgang in der Geo 
graphie, worin die europäischen Staaten und ihr Han 
del untersucht wurden . . . Sodann zeigten die Schüler 
des älteren Jahrganges ihre Fertigkeit in Waaren- 
preisberechnungen und alle bei Wechselcommissionen 
vorkommenden Fälle und Aufgaben wurden nach einer 
ganz neuen und viel vortheilhafteren Methode, als bis 
her von den besten Schriftstellern gezeigt worden, 
nacheinander vorgetragen und mit einer sonderbaren 
Fertigkeit aufgelöst.“ Am 13. November Nachmit 
tags wurde die Handlungswissenschaft vorgenommen. 
Die allgemeine Einleitung in die Privathandlung, be 
sonders umständlich das Manufacturwesen. Nachmittags 
nahm man die Prüfung aus der deutschen Sprache 
und Schreibart und den verschiedenen Geschäftsauf 
sätzen vor. Die ältere Klasse legte Proben der kauf 
männischen Correspondenz in französischer und wälscher 
Sprache vor. Am 14. November Vormittags wurde die 
* 2 ) Anzeigen aus sämmtlichen k. k. Erblanden, Wien, Geh 
len, 1. Jahrg. Nr. 1, 1771.
	        
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