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Erzherzog Ma
ximilian
\ oi nunftlohre mit der jüngeren Klasse durchgegangen ?
„da man diese Disciplin als den Grund aller übrigen
W issenseliaften ansieht“. (Offenbar ist in der unteren
Klasse die „Vernunftlehre 11 das gewesen, was wir heute
„philosophische Propädeutik“ nennen, worüber der Zu
satz Aufklärung gibt: „Es wurden nur jene Sätze ge-
u ählt, welche auf die Ausübung abzielen und alle un
nützen Eintheilungen und Erklärungen vermieden“.)
Nachmittags musste die ältere Klasse auch ihren Fleiss
und ihre erlangte Einsicht in die doppelte Buchhaltung
zeigen, deren Kenntniss und darin gemachten Fortgang
sie sowohl theoretisch als practisch durch ein auf die
Handlung sich beziehendes Beispiel nach der neuesten
und bündigsten Methode an den Tag legte.
Nicht minder glänzend waren die Resultate im
Jahre 1112. Der Erfolg bei der Prüfung der Abitu
rienten wird als ein überraschender geschildert. Ein
zeitgenössisches Journal schliesst seinen Bericht mit
den Worten: „Nun dürfen wir unseren Lesern sagen,
dass die vor zweyen Jahren von Ihrer kais. königl.
Apostol. Majestät allermildest gestiftete Handlungs-Aka
demie die gegebene Hoffnung bestätigt hat. Sie hat
all dasjenige öffentlich gezeigt und bewiesen, was nach
dem Entwürfe des Planes dieser dem Staate und dem
l ublikum recht nutzbaren Anstalt binnen zweien Jah
ren erlernet werden sollte. Während der dreitägigen
Dauer der Prüfung haben die ganze Zeit hindurch
viele Zuhörer, worunter nicht wenige vom hohen Adel,
k. k. Hot - und Commercien - Räthe und andere Per
sonen von Distinction ihre Zufriedenheit zu erkennen
gegeben“. 13 ) Unter den Persönlichkeiten von hoher
Stellung, welche Interesse für die Akademie bewiesen,
ist insbesondere der Sohn der Kaiserin, Erzherzog
Maximilian, zu nennen, dessen Anwesenheit bei den
Prüfungen die Zeitschriften jener Tage berichten. Die
Oeffentlichkeit begleitete, wie man sieht, die TliätD-
13 ) Anzeigen vom Jahre 1772, II. Jahrg., XL , II. Stück.