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и. a. a. 0. eingelaufenen Schiffe. Erst im Jahre 1774
verändert sich der Inhalt der Zeitschrift; an die Stelle
der Artikel über den Handel traten Romane und No
vellen und das Industrie-Comtoir löste sich auf' 4 ).
Die Anstalt nahm einen immer gedeihlicheren Fort
gang und die Regierung hatte allen Grund, mit den
Leistungen der Akademiker zufrieden zu sein. Die
Prüfungscommission des Jahres. 1773, bestehend aus
Mitgliedern der k. k. Studien-Hofcommission und des
к. k. Hofcommercien-Consesses, spendete den Leistungen
der Schüler bei der im Weinmonate 1773 abgehaltenen
öffentlichen Prüfung, bei welcher Erzherzog Maxi
milian im Aufträge der Kaiserin anwesend war, ein
ungetheiltes Lob. Es wird berichtet: „In der Geographie
wurden die nothwendigen Anmerkungen von dem in
neren und äusseren Handel, von den errichteten Hand
lungsgesellschaften und gemachten Einrichtungen in
Absicht auf Coinmercial- und Manufacturwesen gegeben,
in der jüngeren Klasse wurden die Reductionsrechnun-
gen in Absicht auf hierländische und ausländische Geld
sorten und Zahlungsarten, die Berechnung mit und
ohne Agio, Sensarie u. dgl. die Zins-, Gewinn- und
Verlustrechnung gelehrt, ebenso Coursrechnung und
Waarenpreisberechnung mit Bezug auf alle bedeuten
den Plätze neben gewöhnlicher Arithmetik mit steter
Berücksichtigung der obersten Specialregeln. Es zeigte
insbesondere aber die obere Klasse ihre Gewandtheit
in der Berechnung von Wechselarbitragen und Wech
selcommissionen nach dem Geldfnsse der verschiedenen
Handelsplätze, wobei auch die Mass- und Gewichts
kunde geübt wurde und die sogenannte Speculations-
rechnung.“ Während in der niederen Klasse die Kennt
nisse in der Naturgeschichte, namentlich von den organi
schen und unorganischen Naturproducten, welche einen
beträchtlichen Einfluss in’s Coinmercial- und Manufac-
i4 ) Vgl. im Uebrigen meine Monographie im Concordia-
Kalender vom Jahre 1867: „Die Wiener literarischen Zeitschriften
der Theresianisch-Josephinischen Epoche von Dr. H M. Richter.“