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Volltext: Die Entwickelung des kaufmännischen Unterrichts in Österreich nebst einer documentarischen Geschichte der Wiener Handels-Akademie

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turwesen haben „Aufsehen erregten“, zeigte die ältere 
Klasse ihre Vertrautheit mit den Frachtgebühren und 
Assecuranzen, den Gebräuchen der Handlungsgesell 
schaften, der Einrichtung des Creditwesens, mit dem 
Wechselrecht und Wechselprocess. „Die schriftlichen 
Proben der jüngeren Klasse über Geschäftsaufsätze, 
der älteren über Lieferungsverträge, Vollmachten, Schuld 
briefe, Handlungs-Relationen, Compagniebillete, Asse- 
curanzpolizzen, Schiffbauverträge, Bestellungs-, Land 
fracht- und Seefrachtbriefe, Cessionen und Geschäfts- 
parere ■— erregten das Interesse des theilnehmenden 
Publikum.“ Man wird gestehen, dass nach dem oben 
Mitgetheilten die Akademie auf der Höhe ihrer Auf 
gabe stand und in ihren Leistungen, nach einem Jahr 
hunderte, nachdem der Handel die denkbar grossartigste 
Entwicklung erfahren hat, von keinem jetzigen Unter 
richtsinstitute übortroffen wird. 
Am Schlüsse jener Prüfung wurde kundgemacht, 
dass die Abiturienten dos Vorjahres zum grössten Theile 
in den kais. Buchhaltungs-Acmtcrn, auf Domänen und 
in industriellen Etablissements Anstellungen gefunden 
haben 15 ). 
Unter solchen Umständen verbreitete sich der Ruf 
dieser Staatsanstalt auch in die weitesten Kreise. Fremde 
Kaufleute besuchten dieselbe sehr häufig. Eva König, 
die Braut Lessing’s, welche sich jener Zeit in Wien 
zur Abwickelung ihres grossen Soidengeschäftes — einer 
Hinterlassenschaft ihres Mannes — aufhielt, berichtet 
wiederholt über einzelne Professoren und über die 
Akademie an Lessing und bemerkt einmal: „Es wird 
unserem Herrn B ü s c h schmeicheln, wenn er hört, 
dass die Wiener Handlungs -Akademie völlig nach sei 
nem Plane eingerichtet ist“ * 6 ). 
,5 ) Vgl. Anzeigen aus sämintl k. k. Erblanden 1773. 43. Stück, 
27 Weinmond. 
le ) Vgl. Lessing’s Werke, Lachmann’sche Ausgabe, B. 
XIII., S. 390, 
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