2.3
wurden, nachdem die. Akademie unter alleinige Lei
tung der Studie,n-Hofcommission gestellt war, abgewie
sen und Frh. v. Reisach musste dem Director in Ge- Krisen,
genwart der Commission erklären, dass das einzige
Mittel, die Fortdauer des Institutes zu erzielen, sei:
dass der Director von seinem Gehalte per 1500 fl. jähr
lich 500 fl. zurücklasse, die übrigen Professoren aber
sich mit geringeren Besoldungen begnügen müssten, bis
günstigere Zeiten eine Besserung der Verhältnisse
möglich machen. Die Lehrer gaben das seltene Beispiel
von Entsagung und Selbstverleugnung und retteten so
den Bestand der Fachschule , welche auch das Schul
geld wieder einführte. Die selbstständigen Einnahmen
der Akademie vermehrten sich jedoch dergestalt, dass
Director Wolf 1780 seinen anfänglichen Gehalt wieder
erhielt und vermöge allerhöchster Entschliessung eine
nachträgliche Vergütung aus dem Tloberschusse der
Akademiegelder empfing (1792).
Director Wolf sah jedoch ein, dass der Schule
eine Erweiterung nach der gewerblichen oder land
wirtschaftlichen Seite hin für ihren gesicherten Bei
stand dringend notwendig sei, sollten sich jene trau
rigen und demütigenden Vorgänge der Gehaltsreduc-
tionen nicht wiederholen. Aus diesen Erwägungen
«■ins' sein an die Regierung Josefs II. gerichteter Plan
hervor (1785). Es sollte eine grössere Anzahl von tlolls . rian von
Schülern, ohne Verlängerung des Curses und ohne
Vermehrung des Fondes und der Lehrer, mit besse
rer Vor bildung aufgenommen und zur unmittelbaren
Verwendbarkeit in ökonomischen und Handlungsge-
schäften ausgebildet werden.
Diesen zweifachen Zweck wolle er durch I erthei-
lung der Gegenstände auf 2 miteinander vereinigte
Fachschulen erreichen: Die eine der beiden Schulen,
welche in 2 Jahren für die ökonomische Laufbahn
vorzubereiten hatte, sollte lehren: Rechenkunst, Kalligra
phie, Geschäftsstyl, Buchhaltung, Geometrie und r l ri-
gonometne, Mechanik, Hydrostatik, Aerometrie und