(lericale
Sch ul au flicht.
Die Kaufmän
nischen Disci-
plincn in der
ltealschule.
2G
wurde „der erklärten höchsten Gesinnung zu Folge 1 '
ein Lehrer der Religion angestellt und Kaiser Franz
übertrug das Lehramt dem bisherigen ersten „Kate
cheten an der Normal-Hauptschule, späterem Hofcapellan
und Erzbischof von Wien, Vincenz Milde 2I ).
Diese Organisation entstammte der Berathung einer
Hofcommission, welche unter dem Vorsitz und Einflüsse
des damaligen Fürsterzbischofs von Wien, Sigmund
Graf von Hohen w a r t, ihre Berathungen gepflogen
hatte. Die neue Schule verkehrte nur noch durch das
erzbischöfliche Consistorium mit der Regierung und
stand unter der unmittelbaren Leitung des Domschola-
sticus Josef Spendou.
Der Name „Real - Akademie“ blieb noch in Ge
brauch; als Vorbildung wurde die Kenntniss der Ge
genstände des zweijährigen Cursus der 4. Classe der
Normalschule vorausgesetzt, aber die fachlichen Ge
genstände wurden auf ein Minimum der Lehrzeit redu-
cirt und kamen nur im 3. Jahrgange vor, während
die beiden vorausgehenden Jahrgänge der allgemeinen
Volksschulbildung gewidmet waren.
Die Unterrichtsgegenstände des dritten Jahrganges
wurden in folgender Weise vertheilt:
Wochentl. Stunden
Religion 2
Geschäftsaufsätze 2
V
Rechenkunst 2
Mathematik für Künstler 2
Schönschreiben 2
Zeichnen 2
Geographie 2
Handelswissenschaft, Handels- und Wech
selrecht 3
Buchhaltung 4
Chemie in der Mercantilabtheilung ... 2
2 ) Vgl. Vaterländische Blätter für den österr. Kaiserstaat,
Nr. vom 2. Juli 1814.