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die Errichtung einer technischen
Die polytechni
schen Schulen
und der kauf
männische Un
terricht.
Die Vereini
gung der Ueal-
Akudemie mit
dem Polytech
nikum i$15.
beim Kaiser Franz
Schule bereits 1802 erbeten. Das geräumige Jesuiten-
Collegium zu St. Wenzel nächst den Dominikanern in
der Altstadt Prag wurde zu dem Zwecke eingeräumt
imd umgebaut, das polytechnische Institut wurde durch
das Hofdecret vom 3. Juli 1806 der philosophischen
’ acultat der Universität einverleibt und dadurch den
Lehrern ihr bestimmter Rang gegeben.
An dem Prager Polytechnikum fanden die mer
kantilen Fächer gleichfalls ihre Vertretung. Allein der
Maat wollte hinter den böhmischen Ständen nicht Zu
rückbleiben. Die grossartigen Erfindungen auf in
dustriellem Gebiete, welche eine neue Aera des Ge-
werbfieisses zu verkünden schienen, das Beispiel von
1 ari S> das nach der Reihe sein Conservatorium für
Kunst und Gewerbe, die Schule für Strassen- und
Bruckenbau, die Gesellschaft zur Aufmunterung der
jSationahndustne, das Athenäum entstehen liess, das
eispicl Londons, insbesondere die wohltätigen Wir
kungen dos Prager Polytechnikums bewogen den Kaiser
zur Errichtung dos Wiener Polytechnikums 1815. Die
bestehende k. k. Realschule und das k. k.Fa-
liks-Iroducten-Cabinot wurden mit dem
neuerrichteten polytechnischen Institute
vereinigt, und demselben das k. k. physikalische
Lahmet, voll der seltensten Instrumente und Modelle,
zum Geschenke gemacht. Die beiden ersten Jahr
gange der bestehenden Realakademie bildeten hin-
tort „die a 1 lg emeineVorbereitungs-Classe des
polytechnischen Institutes“ - es waren die früheren
ersten zwei Jahrgänge der „Realschule“ - der dritte
Jahrgang der bisherigen Realschule wurde erweitert zu
einer „commerciellen Abtheilung“ des poly
technischen Instituts, so dass die neue hohe Schule in
2 Abteilungen (die technische und commercielle) zer
fiel. Die Lehrgegenstände der commerciellen Abthei
lung waren: kaufmännischer Geschäftsstyl, höhere Kalli
graphie, Handelsgeographie, Mercantilredmenkunst, Han-