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Volltext: Die Entwickelung des kaufmännischen Unterrichts in Österreich nebst einer documentarischen Geschichte der Wiener Handels-Akademie

hatten wiederum nur der Industrie Anstoss gegeben 
und selbst die erste Ausstellung für die gesammte 
Monarchie (mit 594 Ausstellern) 1835 in Wien und 
ihre Wiederholungen 1839 und 1845 blieben auf die 
commercielle Abtheilung ohne weitere Einwirkung. 
Wenngleich einzelne Professoren als „Consulenten“ und 
Mitglieder der Austeilungs-Commission verwendet wur 
den (wie Hauke 1845) oder der Professor der Waa- 
renkunde (Reuter) zur Industrie-Austeilung in Paris 
1844 entsendet wurde, nachhaltige Wirkungen auf die 
Entwicklung des Handelsschulwesens konnte dies nicht 
haben. Man berieth wohl im Gewerbeverein über Mit 
tel und Wege zur Bekämpfung der ausländischen Con- 
currenz, man setzte gelegentlich auch Preise für Leistun 
gen auf dem Gebiete der Industrie aus; aber man hatte 
keinerlei Einfluss auf die Regierung, welche sich der 
Nothwendigkeit der Hebung des gewerblichen und kauf 
männischen Unterrichtes, ebenso wie der wichtigsten 
Voraussetzung des fachlichen Unterrichtes, der Förde 
rung der allgemeinen Volksschul- und Mittelschul-Bil 
dung hartnäckig verschloss. 
Einzelne Privatpersonen versuchten trotz der Un 
gunst der Zeitverhältnisse, in Privatschulen rationelle 
kaufmännische Bildung zu pflegen. So entstand 1840 
die Pazeit sehe Schule. Die Errichtung der k. k. 
Handels- und nautischen Akademie (1842) in 
1 riest, die aus der alten Navigationsschule hervor 
ging, konnte aut die nördlichen, binnenländischen Pro 
vinzen bei ihrer spocifischon Richtung nicht von un 
mittelbarem Einflüsse sein. 
Die Begründung der „Gremial-Handclsschul e ;i 
durch das Gremium der Kaufleute entstammt dem Jahre 
1848. In dieser Schule wurden allerdings nur Kauf 
mannslehrlinge'an Sonntagen unterrichtet, ohne na 
türlich bei der Ungleichartigkeit der Schüler und der 
Unreife derselben eine genügende Vorbildung zu er- 
theilen und ihre Bedeutung erreichte niemals die segens 
reiche V irkung der seit 184(i bestehenden Gewerbs- 
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