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Volltext: Die Entwickelung des kaufmännischen Unterrichts in Österreich nebst einer documentarischen Geschichte der Wiener Handels-Akademie

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und Kenntnisse und suchten und suchen auch heute 
noch die steigenden Anforderungen der allgemeinen 
Bildung mit den des besonderen Lebensberufes zu ver 
mitteln. In Deutschland verlangten die Handelsschulen 
so ziemlich allgemein von ihren aufzunehmenden Schü 
lern die ungefähre Gesammtbildung eines zur Verset 
zung nach Secunda reifen Tertianers. Sie beschränkten 
ihren Cursus meistens dem praktischen Bedürfnisse 
oder doch den Gewöhnungen der kaufmännischen Kreise 
zu Liebe auf 2 Jahre, also die Zeit, welche Gymna 
sien und Realschulen I. Ordnung der Secunda zuweisten, 
sie wandten dafür grössere Sorgfalt auf das Studium 
der neueren Sprachen (franz., ital., englisch), Geschichte, 
Volkswirtschaft, Geographie, zu welchen Gegenstän 
den dann als eigentlich technische Lehrfächer das kauf 
männische Rechnen mit der sogenannten polit. Arith 
metik, Buchführung, kaufmännische Correspondenz, 
Handelslehre, H andels- und Wechsel recht hinzutreten. 
Die geschichtliche und volkswirtschaftliche Belehrung 
sucht zu denkender Beobachtung des wirthschaftlichen 
und staatlichen Lebens der Gegenwart anzuregen, die 
mercantilen Diseiplinen mit politischer, juristischer 
Grundlage vermögen ein zusammenhängendes Verständ- 
niss der Grundbedingungen des kaufmännischen Le 
bensberufes anzubahnen. Die Ucbung im Mercantil- 
rechnen und in der Buchführung hat vor der blossen, 
unvermittelten Empirie des Geschäftes gleichfalls plan- 
mässigen Zusammenhang voraus und gibt stärkere An 
regung zu geistiger Selbstständigkeit. So wird der eng- 
Brachelli hingegen in „Statistische Skizze des deut 
schen Reiches“, 2. Aufl. von 1872, führt die Handelslehranstalten 
von Berlin, Breslau, Danzig, Frankfurt a. M., Hannover und an 
anderen Orten, in Bayern 5 GeVerbeschulen mit Handelsschulen 
verbunden, Handelsschulen in München und Nürnberg, in Sachsen 
15 höhere und niedere Handelsschulen, in Württemberg 7, in 
Baden 3, in Gera 1, in Gotha. Weimar und Altenburg je 1. in 
Mecklenburg das Handelsinstitut in Rostock, in Braunschweig 
die kaufmännische Lehranstalt in Braunschweig, in Hamburg und 
Lübeck je eine Handels-Akademie nebst Handelsschulen an.
	        
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