5
damaligen Gewalttätigkeiten Englands zur See,, gegen
welche Friedrich d. Gr. thätig einschritt, wissenschaft
lich und mit Erfolg gekämpft. Seehandel und Strandrecht
sind von Büsch im Sinne moderner Rechtsbegriffe er
fasst worden. Er verbreitet sich in gleicher Weise
über Bankwesen, Münzfuss, wie über Zuckerfabriken,
Wechselrecht etc. 2 )
Zu den segensreichsten Schöpfungen dieses viel-
umfassenden Geistes gehört vor Allem die „Handels-
Akademie zu Hamburg.“ 3 )
Der Hamburger Kaufmann Friedr. Chr. Wurmb
fasste am Ende des Jahres 1767 den Plan zur Errich
tung einer Handelsakademie. Er legte Büsch seinen
Plan vor, der bereitwillig darauf einging. Schon 1768
ward die Anstalt, deren Organisation ganz und gar
von Büsch herrührt, eröffnet. Büsch lehrte daselbst,
behielt dabei anfangs sein Lehramt an dem Gymnasium,
bis 1771 Wurmb erklärte, dass er das Institut aufgeben
müsse. Büsch übernahm nun die Leitung der Anstalt,
welche anfangs den Charakter des Internates hatte.
Betrachtet man den Lehrplan dieser Schule, die
auf deutschem Boden die erste dieser Art war — in
Portugal hatte der Reformminister Pombal bereits
1759 eine Handelsschule gegründet, die 1775 200 Zög
linge geprüft entliess — so muss man gestehen, dass
Büsch über den Horizont einer eng begrenzten fach
lichen Bildung weit hinaussah und dem jungen Kauf
manne eine tüchtige, allgemeine, neben gediegener
mercantiler Bildung zugewendet wissen wollte. Wir fin
den in dem Lectionsplan von 1768: Neuere Geschichte
und Handelsgeschichte, Commerzgeographie, Franzö-
0 Büsch’s literarische Arbeiten kamen auch in einer Ge-
sannntausgabe heraus in 16 Bänden (1813- -16) zu Zwickau. Ueber
Büsch handelt ferner B o s c h e r in „Zeitschrift für die gesammte
Staatswissenscheft“, Jahrg. XXIII, Heft 2 und 3
! ) Vgl. J. Classen, Director der Gelehrtenschule des Jo-
hanneums in Hamburg: „Die ehemalige Handelsakademie des Pro
fessors J. G. Büsch.“
Die Handels-
Akademie zu
Hamburg.
Lehrplan.