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genwart jedem rationellen Betriebe eines Gewerbes un
entbehrlich geworden sind; durch Fachbildung für alle
Jene zu sorgen, die sich in Handelshäusern und
Fabriks-Etablissements oder in Banken, Eisen-
bahn-Aemtern und ähnlichen privaten oder staatlichen
Instituten oder in der Administration verwenden
wollen. Es sollte die Schule auch gleichsam eine Vorschule
oder eine Fortbildungsschule für die technischen In
stitute, in jedem Falle eine Ergänzung für die letzte
ren dem Gewerbe gewidmeten Lehranstalten sein.“
Auch diesmal wurde hervorgehoben, dass der
Zweck der zu gründenden Anstalt weder von der Gre-
mial - Handelsschule als einem niederen Organismus,
noch von der — damals bestandenen— commercieilen Ab
theilung des Polytechnikums erreicht werde. — Von den
200 ergangenen Einladungen gingen sofort 100 Beitritts
erklärungen zu dem Gründervereine ein, welche zugleich
von Anerkennungsschreiben und spontanen Zusicherun
gen namhafter Beiträge begleitet waren. Die Natio
nalbank, die Creditanstalt für Handel und Ge
werbe, die n. ö. Escompte-Gesellschaft, die österr.
Sparcasse, die Donau t Dampfschifffahrts - Ge
sellschaft, die Ferdinands-Nordbahn, dieStaats-
bahn-Gesellschaft, die Elisabeth-Westbahn und
der n. ö. Gewerbe-Verein handelten in dem ange
deuteten Sinne und wetteiferten, bei der Schaffung des
Institutes hilfreiche Hand zu bieten. Allein weit in die
Provinzen hinaus drang das Verständniss von der
Bedeutung einer in Wien, dem Mittelpunkte des Rei
ches, dem bedeutendsten Emporium der Monarchie zu
errichtenden kaufmännischen Fachschule. Die Präsidien
der Handels- und Gewerbekammern in Triest, Prag,
Salzburg und Leoben beeilten sich mit zustimmen
den Erklärungen, in welchen die hohe Bedeutung einer
kaufmännischen höheren Lehranstalt in Wien auch für
die Provinzen lebhaft anerkannt wurde.
Dies geschah zu einer Zeit, als die Gründung der
Anstalt erst noch der Gedanke einiger weniger Privat-
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