barkeit des angenommenen Materienplaues zu überzeugen. In
solcher Weise entstand das der geehrten Versammlung bekannte,
in den Aufruf aufgenommene Unterrichtsprogramm, das wohl alle
Fächer enthalten dürfte, die zur theoretisch vollendeten Ausbil
dung des Kaufmannes erforderlich sind.
Neben diesem an sich so wichtigen Gegenstände fasste das
Comite auch die Localitätsfrage in’s Auge. Nach seinem gewiss
billigenswerthen Wunsche, in dieser Anstalt ein Institut in’s
Leben zu rufen, das nach jeder Richtung hin den Bildungsan
stalten der Neuzeit sich, würdig anreihen sollte, schien es ihm
denn überhaupt der Würde des Institutes widerstrebend, Locali-
täten für dasselbe zu miethen. Es dürfte überflüssig sein, auf die
unter solchen Umständen entstehenden Schwierigkeiten einer zweck
dienlichen Einrichtung, ferner auf die naheliegende Möglichkeit
einer Vertragskündigung mit all’ den unangenehmen Folgen be
sonders hinzuweisen.
Es blieb somit nur die Alternative gestellt, ein hohes k. k.
Ministerium um Ueberlassuug der erforderlichen Localitäten an
zugehen oder für die Herstellung eines neuen, zu diesem Zwecke
e rst zu schaffenden Gebäudes Sorge zu tragen.
Obgleich das Comite bei dem bekannten Mangel an öffent
lichen Gebäuden nur geringe Hoffnung hegte, ein solches von
Seite der hohen Staatsverwaltung zu erhalten, so brachte es
dennoch, um nicht den Schein auf sich zu laden, sein Ziel sich
zu hoch gesteckt und naheliegende, mit geringerem Kostenauf
wands verbundene Mittel unversucht gelassen zu haben, bei dem
hohen k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht die Bitte vor,
dasselbe wolle der Handelsschule im polytechnischen Institute
erforderliche Räumlichkeiten entweder permanent oder doch für
einen längeren Zeitraum gütigst zuweisen.
Mit hohem Erlass vom 10. December 185t> erhielt das Comite
einen Bescheid des Inhaltes, die lobenswerthen Bestrebungen zur
Activirung dieser so zeitgemässen und dringend nothwendigen
Lehranstalt würden freudig anerkannt, dem gestellten Ansuchen
könne jedoch nicht willfahrt werden, da keine entbehrlichen
Lokalitäten zur Verfügung ständen. Ueberdiess erscheine es im
Interesse der zu gründenden Anstalt nothwendig, dass sie gleich
vom Anbeginne als ein völlig selbstständiges Institut in’s
Leben trete.
Die nächste Aufgabe war hiernach nun klar vorgezeichnet.
Die Erwerbung eines Fondes, gross genug, um ein entsprechendes
Gebäude zu errichten und einen Ueberschuss für die Erhaltung
der Schule erzielen zu können, erschien als die zunächst zu
lösende Frage.