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Volltext: Die Entwickelung des kaufmännischen Unterrichts in Österreich nebst einer documentarischen Geschichte der Wiener Handels-Akademie

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Di« Commcr- 
ciuI-Zeiclinung 
Akademie. 
teil 1 läne für Handels- und Gewerbeschulen geriethen 
in Vergessenheit. Die geringen Kräfte, welche zur 
Verfügung standen, waren Jesuiten und Piaristen, deren 
„genius bishero ad altiora studia gerichtet gewesen.“ 
Ein Theil der Aufgabe fand jedoch 1757 seine Lösung 
m der für Gewerbetreibende berechneten Commercial- 
zeichnungs-Akademie. Sie war vor „hiesige und aus 
wärtige Manufacturisten, Künstler und Handwerker,“ 
stand unter Aufsicht eines sicheren Florian Zeiss 
Daselbst genoss eine Anzahl von Schülern — meist 
Söhne Wiener Gewerbsleute — unentgeltlichen Unter- 
licht. 6 ) Sie wird wohl als Eltermutter unserer heutigen 
Kunstgewerbschule zu betrachten sein. 
Durch 20 Jahre war die Schule in regster Lehr- 
thätigkeit. Färber, Tapezierer etc. lernten daselbst or 
namentale Entwürfe kennen und benützen; denn die 
Anstalt hatte den Zweck: „Jedermann nach seinem 
Metier Auskunft zu geben.“ Dreimal wöchentlich wur 
den (Montags, Mittwochs und Freitags Vormittag im 
Sommer von 7 Uhr M. bis 4 Uhr N. M., im Winter 
von 8—11 V. M.) 16 von dem k. k. Commerciencon- 
sess geprüfte Scholaren, in der Lehre stehende Bür- 
gei ssöhne, in den zu ihren Professionen gehörigen 
Zeichnungen bis zur vollkommenen Fähigkeit ohnent- 
geltlich unterwiesen; doch war die Akademie auch für 
andere Scholaren „ohnveränderlich offen; Sonn- und 
1 eiertags nach dom Gottesdienste können Meister und 
Gesellen und Jedermann ohne Unterschied Unterricht 
erhalten.“ 
Sollte einer der Professionisten neue Risse zu be 
stellten Arbeiten zu verfertigen haben, so werden ihm 
dergleichen nicht blos vorgelegt, sondern man wird 
auch zur Ausführung ihm ohnentgeltlich an die Hand 
gehen. 
Jährlich wurden gewisse Prämien ausgetheilt, an 
die besten Schüler, wie auch an die an Sonn- und 
*) Diese Lehranstalt befand sich in der Bognergasse im 
Burg’schen Hause.
	        
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