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Volltext: Die Entwickelung des kaufmännischen Unterrichts in Österreich nebst einer documentarischen Geschichte der Wiener Handels-Akademie

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So war denn durch die Concordats - Politik jener 
unseligen Zeit der Verwaltungsrath gcnöthigt, die Or 
ganisation der Anstalt vollkommen umzugestalten, um 
ein liberales Princip durchführen und zwei anerkannt 
tüchtige Kräfte für den mathematischen und naturwis 
senschaftlichen Unterricht gewinnen zu können. Mit 
Statthalterei-Erlass vom 9. Jänner 1858 wurden nun 
erst die Professoren Spitzer und Zekely bestätigt, 
jedoch gleichzeitig die Umarbeitung des Organisations- 
Planes anbefohlen 3 *) und im Statute (alin. 2, §. 6) an 
geordnet, dass der Director und der Professor, sowie 
die Docenten der Geschichte der christkatholischen 
Kirche angehören müssen, welche Anordnung erst im 
Geiste der Stiftung von dem Minister Hasner (Erl. 
v. 31. Mai 1869, Z. 4043) aufgehoben und durch 
den Passus ersetzt wurde: „Die Anstellungen an der 
Handels-Akademie sind allen Befähigten ohne Unter 
schied des Glaubensbekenntnisses zugänglich“. 
Die Berufung des Dr. Joh. Nep. Berger als Dr. j. n. bct- 
Professor des Handelsrechts, wurde „in Folge der hohen 
Orts gemachten Anstände“ zu Nichte. Der berühmte 
Jurist hatte der Reminiscenzen aus der Paulskirche 
wogen im Jahre 1858 auf die öffentliche Lehrthätig- 
keit verzichten müssen. Ein Jahr später erfüllte sein 
Ruhm als forensischer Redner im Richter’schen Process 
die Welt und bald darauf sollte er als Abgeordneter 
des Landtags und Reichsraths und als Minister eine 
bedeutsame öffentliche Thätigkeit entwickeln und voll 
enden. 
Erst am 13. Jänner 1858 konnte die Schule 
eröffnet werden. „ 
Diese Eröffnung geschah auf eine feierliche Weise 
in Anwesenheit der höchsten Staatsbeamten, der her 
vorragendsten Männer der Kaufmanns weit, der In 
dustrie, der Wissenschaft und der Schule. Der Minister 
39 ) Vergl. Beilage Nr. II. 
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