des Unterrichts Ural’ Leo Thun sprach hei dieser Ge
legenheit Namens der Regierung die Anerkennung für
die bewiesene Opferwilligkeit des Vereines und die leb
haftesten Sympathien für das Gedeihen des Instituts aus.
Allein der Zeitpunkt dieser verspäteten Eröffnung war
kein günstiger. Die Schule war neu und der normale
Termin zum Eintreten in Lehranstalten vorüber. Die
Handelskrise des Jahres 1857 wirkte lähmend auf die
weitere materielle Unterstützung des Instituts. Dennoch
hatte sich die Anzahl von 59 Schülern eingefunden,
die theils aus Realschulen oder Gymnasien herkamen,
theils Solche waren, die nach mehrjähriger Praxis wieder
in die Schule zurückkehrten, um versäumte wissenschaft
liche Bildung nachzuholen. Der Anfang war schwierig.
Es galt, an die ungleiche Vorbildung der Schüler anzu
knüpfen, die aus der Verkürzung des Studienjahres ent
standenen Nachtheile zu paralysiren, und überdies fehlte
cs in mehreren Unterrichts-Gegenständen an geeigneten
Lehrbüchern. Trotz alledem war das Endergebnis nach
dem Urtheile des Lehrkörpers und nach dem Aus
spruche des k. k. Unterrichts-Ministeriums ein ganz
befriedigendes. Von 57 zurückgebliebenen Schülern
wurden 46 zur Versetzung in die höhere Abtheilung
oder eigentliche Akademie reif befunden; von den
übrigen 11 Schülern entschlossen sich 3 zum Wieder
holen der Classe, 8 verliessen die Anstalt.
Das Vertrauen zu der Lehranstalt erstarkte der
art, dass im October 1858 für das Schuljahr 1858/59
die Zahl der ordentlichen Schüler auf 170 stieg. Noch
vor Beginn dieses Studienjahres wurden Vorkehrungen
getroffen, welche durch Erweiterung der Akademie
auf 3 Classen (2 Classen des Vorbereitungscurses und
eine der höheren Abtheilung) nothwendig geworden
waren, ferner wurden die Schullocalitäten erweitert,
die Säle für Zeichnen, Chemie und ein Laboratorium
für praktische Uebungen eingerichtet. Das Lehrfach
der Naturgeschichte wurde, um es in der oberen und
unteren Abtheilung in einer Person zu vereinen, dem