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zum selbstständigen Wirken erblickte. P e 1 o p i d a s
Garabella, früher Prokuraführer des Hauses Arn
stein & Eskeles erhielt das Amt, welches er ehren
voll bis zu seinem Tode (1868) bekleidete. Damit war
der Schlussstein in das Lehrgebäude gelegt, die An
stalt vollständig dem Lehrplane gemäss eingerichtet.
An Umfang wie an Wirksamkeit gedieh die An-
18(j0 stalt zusehends. Die öffentlichen Prüfungen,
welche mit den Abiturienten des Mustercomptoirs (2.
Jahrg. der Akademie, oder respect. 4. Jahrgang) vor-
genommen wurden — vor den bedeutendsten Vertretern
der Handelswelt und den Administrativ-Behörden —
ergaben die besten Resultate, sämmtliche 46 absolvirte
Hörer fanden sofort Anstellungen in den ersten Han
delshäusern und in den hervorragendsten Industrie-Eta
blissements.
Die Frequenz war auf die Ziffer von 266 Hörern
gestiegen; daneben der Abendcursus von 253 Zuhörern
besucht war. Die Lehrmittelsammlungen erhielten be
deutenden Zuwachs, insbesondere wurde das physika
lische Cabinet mit vielen Apparaten bereichert, das
chemische Laboratorium in seiner Anlage verbessert
und mit bedeutenden Hilfsmitteln ausgestattet, für den
naturgeschichtlichen Unterricht und auch für das Zeich
nen wurden die nöthigen Lehrmittel angeschafft, die
Bibliothek hatte hauptsächlich in dem Gebiete der Volks-
wirthschaftslehre, der Geschichte, Geographie und Sta
tistik bedeutende Erwerbungen gemacht; die Waaren-
sammlung wuchs bis zu einem Vorrathe von mehr als
2000 Nummern an. Das Schuljahr 1860—61, eröffnete
mit einer Zahl von 328 Schülern, so dass die Schul
räume sich als beschränkt erwiesen und der Neubau
zu einer dringenden Angelegenheit wurde. Es war
dem Verwaltungsrathe nicht gelungen ein für die Zwecke
des Unterrichtes geeignetes käufliches Haus zu erfor
schen. Er richtete deshalb sein Augenmerk auf die
auf dem Stadterweiterungs-Plane verze’chnetenParzellen
Nr. 4, 8 und 9 der Baugruppe Nr. 1 vor dem ehema-
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