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ligen Kärnthnerthore und wandte sich an die Gnade
des Kaisers mit der Bitte um unentgeltliche Ueberlas-
sung jenes Baugrundes.
Die Erledigung erfolgte durch das Ministerium
des Inneren in abschlägiger Weise. Der gemeinnützige
Zweck sollte nur in Bezug auf den Preis und die Zah
lungsfristen seine Berücksichtigung finden. Gleich darauf
wurde der Verwaltungsrath verständigt, „dass eine be
trächtliche Ennässigung des Kaufschillings keinesfalls
Platz greifen könne und der Schwerpunkt der Erleich
terungen auf die Gestattung längerer ver zinslicher
Zahlungsraten gelegt werden müsste.“ Der Verwal-
rungsrath war nun in die Nothwendigkeit versetzt,
langwierige, schriftliche und mündliche Offertverhand
lungen bezüglich des Baugrundes zu pflegen. Er er
langte endlich so viel, dass 531 Quadratklafter ihm zu
gewiesen, von denen 392 Quadratklafter ihm mit einer
1 öpercentigen Ennässigung des fixirten Minimalpreises
überlassen wurden, und üherdiess bei Zahlung von
fl. 95.800 des ermässigten Kaufschillinges die Annahme
von zehnjährigen Bank-Pfandbriefen al pari d. i. ä
105 fl. Oe. W. gestattet wurde. Auch wurde bei dem
nachträglichen Ankäufe für 12 Quadratklafter zu einem
Risalitbau der Grundpreis zu Gunsten der Handels-
Akademie auf die Hälfte ermässiget. Der Baugrund
liegt linskseitig, aber nicht unmittelbar an der zur Eli
sabethbrücke führenden Strasse, links vom Laufe der
Wien , gegenüber der k. k. polytechnischen Schule.
Nach einer geringen Regulirung gewann er die
Gestalt eines Rechteckes, dessen eine lange Seite im
Ausmasse von 31Klaftern (die Hauptfronte) nach
Osten gegen einen freien Platz mit Parkanlagen sieht;
eine kurze Seite des Rechteckes mit 16 Klaftern
sieht südwärts gegen den Wienfluss, die andere kurze
Seite gegen Nord in eine breite Strasse (heute Gisela
strasse), welche parallel mit der Ringstrasse angelegt
war. 43 ) Sofort wurde der Bau in Angriff genommen,
Majestiils-
Gesnch.
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Der Neubau.
IS ) Vgl. die Beilagen, Grundriss, Fafade u. s. w. enthaltend.