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Volltext: Die Entwickelung des kaufmännischen Unterrichts in Österreich nebst einer documentarischen Geschichte der Wiener Handels-Akademie

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lieh geworden waren, häufig eingetreten. Die Handels- 
Akademie ist dieser Begünstigung nicht theilhaft ge 
worden, trotzdem man daran interessirt war, dass an 
dem vom Unternehmungsgeiste jener Zeit noch gemie 
denen diesseitigen Wien-Ufer sich Bauten erheben. Die 
Ungunst des Staates hatte denn auch für die Akademie 
insoferne schlimme Folgen, als dass die Fonds von 
dem kostspieligen Bau verschlungen wurden und noch 
vor Vollendung des Baues die Aufnahme eines Hypo- 
thekar-Anlehens von 70.000 fl. beschlossen werden 
musste. Wie sehr dieser Umstand der Entwicklung 
und Consolidirung des Institutes im Wege war, geht 
aus dem Umstande hervor, dass die Akademie ihre 
Bauschuld bis zum Jahre 1871 tragen musste und 
nicht einmal in der Lage war, den Professoren der 
Anstalt eine gesetzmässige Pension zuzusichern. 
Die Einweihung des neuen Gebäudes fand in be 
sonders feierlicherWeise statt. Sie darf in einer Chro 
nik der Anstalt nicht übergangen werden. 45 ) nie 
Am 12. October 1862, einem Sonntags-Vormittage Einweihung 
° ^ ° des Akademie- 
um 10'4 Uhr nach Abhaltung eines Festgottesdienstes «cbHiuie*. 
in der Hofpfarrkirche zu St. Augustin begann der 
feierliche Act. Auf dem weiten, damals noch freien, 
jetzt vom Künsjlerhause und dem Conservatorium be 
setzten Platze vor dem Akademiegebäude hatte sich 
eine zahlreiche Menge eingefunden. In der grossen 
Vorhalle begrüsste der Verwaltungsrath mit seinem 
Präsidenten an der Spitze, auf den mit Blumen und 
exotischen Gewächsen reich geschmückten Treppen 
der Lehrkörper und eine Schülerdeputation die zahl 
reich herbeigekommenen Gäste, darunter die Mitglieder 
beider Häuser des Reichsrathes, die Präsidenten der 
Gerichtshöfe, die hohen Staatsbeamten, Mitglieder des 
hohen Adels (Fürst Schwarzenberg etc.), den Bür 
germeister Dr. Zelinka mit dem Stadtrath, das Pro- 
fessoren-Collegium des Polytechnikums, Deputationen 
6l ) Vgl. kais. Wiener Zeitung, Jahrgang 18(12. Nummer vom 
14. October 1862, S. 100 u. ff.
	        
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