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die Gewinnung von Kalk- nnd Bausteinen, weil selbe zur Erzeugung twn Mauerkalk und
Cement, sowie zu Steinmetzarbeiten sich vorzüglich eignen. Die Erträgnisse aus der Jagd
nutzung haben sich erst seit Kurzem etwas gehoben, indem im Suczawa-Thale, sowie im
oberenMoldawitza-Thale die Hochwildreviere von auswärtigen Jagdliebhabern gegen höhere
Beträge gepachtet worden sind.
Was den Holztransport anbelangt, so erfolgt die Bringung der Holzproducte aus
den Schlagflächen zu den Abfuhrwegen, Waldbahnen und Triftstraßen, entweder mittelst
Erd- und Holzriesen, oder Per Achse zu den Waldlagerplätzen. Von hier werden die
Forstproducte zumeist mit der Trift im ungebundenen Zustande und mittelst der Wald
bahnen, oder bei geringerer Entfernung auch per Achse zu den Sägewerken und Verbrauchs
stationen gebracht.
Der Holztransport wird im Inneren des Kronlandes durch die zahlreichen Wasser
läufe, welche das Land nach allen Richtungen hin in der günstigsten Weise durchqueren,
ungemein gefördert und kommen in dieser Richtung außer dem Dniestrflusse hauptsächlich
der Pruth und Bistritzafluß für den Holztransport nach Rußland nnd Rumänien und für
den localen Holztransport der Czeremosz-, Dorna- und Serethfluß sammt Nebenflüssen in
Betracht.
Schon im Jahre 1816 wurde auf dem Czeremoszflusse der Anfang mit der
Flößung gemacht und Rundholz bis Wiznitz und Czernowitz verstößt. Im Jahre 1816
wurde auf dem Bistritzaflusse die Flößung von Rundholz nach Constantinopel zuerst versucht
und im Jahre 1820 wiederholt, mußte jedoch wegen der ungeregelten Verhältnisse in der
Moldau aufgegeben werden. Erst in den Jahren 1842, beziehungsweise 1843 und 1844,
gelang es den Bemühungen des energischen Mandatars Strohmayer, die Holzflößerei
auf der Bistritza und mit derselben weiter herab nach Rumänien bis Galatz in ein
geregeltes Geleise zu bringen, und wurden zu diesem Behufs der Bistritza- und Dorna-
fluß sammt dem Teszna- und Kosznabache in den Jahren 1847 und 1848 flößbar
gemacht. Als Floßstraße kam auch in den Jahren 1820 bis 1860 fiir den localen Bedarf
der Suczawafluß in Verwendung, welcher nach Beseitigung der Floßhiudernisse die
Flößung von Bauholz und die Trift von Brennholz bis Hadikfalva ermöglichte. Durch die
in der Folge eingetretenen Hochwässer wurde jedoch das Bett des Suczawaflusses derartig
ungünstig gestaltet, daß nur durch eine, große Kosten in Anspruch nehmende Regulirung
dieses Flusses die Hindernisse für die Flößung beseitigt werden konnten, daher die
weitere Trift auf diesem Gewässer eingestellt wurde. Jnsolange die Holzungen in den Forsten
in der unmittelbaren Nähe und in den unteren Partien des Czeremosz-, Bistritza- und
Dornaflusses stattgefnuden hatten, reichten die natürlichen Wassermengen auf diesen Fluß
strecken aus, um den Holztransport zur Frühjahrszeit bei Schneewässern und später zur