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DER KÜNSTLERKREIS DES OBERRHEINS 
MARTIN SCHONGAUER 
Maler und Kupferstecher, geboren um 1435 in Colmar (?) als Sohn eines aus Augsburg 
stammenden Goldschmiedes. 1465 als Student in Leipzig. Anschließend unternahm 
er wohl eine Reise in die Niederlande. Tätig in Colmar, Lehrer des Hans Burgkmair, 
von großem Einfluß auf Albrecht Dürer und die deutsche Graphik der ersten Hälfte 
des 16. Jahrhunderts. Gestorben 1491 in Breisach. 
Lit.: Lehrs, Max., Martin Schongauer, Berlin, 1914; derselbe, Geschichte u. krit. 
Katalog des dt. niederld. und franz. Kupferstiches im 15. Jh., Bd. 5, Martin Schon 
gauer und seine Schule, Wien, 1925 — Flechsig, E., Martin Schongauer, Straßburg, 
1946. 
61 DER BISCHOFSSTAB Abb. 48 
Kupferstich, 26,8 : 11,2 cm 
Wz: bekrönte Lilie, Briquet 7227 
Monogramm: steilschenkelig und ungewöhnlich klein, in der Mitte des unteren 
Endes des Stabes 
Schestag, S. 175; Inv.-Nr. D 10 (128/2) 
Das vor allem für den Goldschmied bestimmte Vorlageblatt ist aufgrund des kleinen, 
steilschenkeligen Monogrammes, sowie stilistischer Erwägungen der Frühzeit Schon 
gauer zuzuordnen. Die Krümme, mit der thronenden Madonna mit Kind in Vorder 
ansicht in ihrer Mitte, ist mit sieben Krabben besetzt. Sie läßt für den Goldschmied 
alle Details erkennen. Das Figurenprogramm des Stabes bleibt hingegen offen. Zu 
sehen sind die hl. Margaretha, ein König und die hl. Barbara. 
Lit.: Bartsch, VI, 106 — Lehrs, 1924, S. 357, Nr. 105 — Katalog Albrecht Dürer, 
Nürnberg, 1971, Nr. 131. 
62 NEUN WAPPENBILDER 
Aus der Serie von zehn Kupferstichen mit Wappen, die von Engeln, Wildleuten, 
Damen, Türken oder Bauern gehalten werden. Alle in Kreise eingeschriebenen Bilder 
haben einen Durchmesser von ca. 7,8 cm und tragen das schrägschenkelige Mono 
gramm MS unten an einer ausgesparten Stelle. 
a) Wappenschild mit dem Löwen, von einem Engel gehalten 
b) Wappenschild mit dem Einhorn, von einer Dame gehalten 
c) Wappenschild mit dem Schwan, von einer Dame gehalten 
d) Wappenschild mit drei Sternen, von einer Dame gehalten 
e) Zwei Wappenschilde mit Greifenfuß und Hahn, von einem Türken gehalten 
f) Wappenschild mit zwei Flügeln, von einem Bauern gehalten 
g) Wappenschild mit Windhund, von einem wilden Mann gehalten 
h) Wappenschild mit Hirsch, von einem wilden Mann gehalten 
i) Zwei Wappenschilde mit einem Hasen und einem Mohrenkopf, von einem wilden 
Mann gehalten 
Schestag, S. 178; Inv.-Nr. D 4—9 und K. I. 379—381 (129/3—11) 
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