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Volltext: Aus der Wagnerschule 1898

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ENTWURF FÜR EINE KUNST-AKADEMIE IN DORNBACH BEI WIEN. 
ARCHITEKT ALOIS LUDWIG. 
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VOM AKADEMIE-PROJECT 
Unseren bildenden Künst 
lern, die frei und modern schaffen, 
genügt unsere Kunstakademie in 
ihren Raum- und insbesondere 
ihren Beleuchtungsyerhältnissen 
schon längst nicht mehr. 
An diese Thatsache schließt 
sich die Idee der Bearbeitung vor 
liegenden Projectes in ihrem Ur 
sprung an, wenngleich dieses in 
seinem Umfange der Ausführungs 
möglichkeit gegenüber bedeutend 
potenziert erscheint. 
Doch hat es der Verfasser 
versucht hier, nach eingehendem 
Studium, der Bedürfnisse unserer 
Künstler, eine ideale, umfangreiche 
Anlage zu schaffen, die jedem 
Wunsche des in diesem Kunst- und 
Künstlerheim Schaffenden nach 
allen Seiten hin Rechnung trägt. 
Die Hauptmomente des Ent- 
wurfsconceptes sind folgende: 
Auf dem Güpferling bei 
Dornbach ist der Platz außerhalb 
der Stadt Wien auf dominierendem, 
sanft ansteigendem Terrain in 
schöner Landschaft gewählt. Die 
Situation zeigt eine langgestreckte 
römische Circus-Form, mit der 
Hauptachse von Ost nach West. 
Innerhalb dieser können sich alle 
Gebäude pavillonartig frei entfalten 
— die einzig mögliche Lösung der 
Aufgabe. Die Zufahrt erfolgt von 
der Hernalser Hauptstraße durch 
den großen Akademie-Park. Vom 
Thor-Rondeau erstreckt sich in 
derHauptachse die Athene-Avenue 
bis zur Ehrenpforte mit der Riesen 
gestalt der Pallas Athene, die in 
Bronze und verschiedenfarbigen 
Steinen gefertigt gedacht ist. 
Durch eine äußere und 
innere Ringstraße ist der ganze 
VOM AKADEMIE-PROJECT 
Platz in eine äußere und innere 
Zone getheilt. Erstere beherbergt 
die Verwaltungsgebäude, Schulen 
und Ateliers. Sie birgt die Arbeit. 
Die innere Zone mit ihren Ge 
bäuden gehört der Repräsentanz 
und den Kunstschätzen. Innerhalb 
der Prunkzone, vor der Freitreppe 
abzweigend, schneidet noch ein 
Ringgürtel in Form einer breiten 
Straße. Den Höchsten weist sie 
den Weg zur Ehrenhalle. 
Die Gesammtanlage gipfelt 
in dem Prunke des Ehrenhofes. 
Diesen umschließt auf der Ostseite 
die Ehrenpforte mit der FVeitreppe 
und den Cascaden. Auf der gegen 
überliegenden Seite erhebt sich 
die mächtige Ehrenhalle mit den 
beiderseitigen Colonadedearmen 
für die große Plastik; die beiden 
anderen Seiten schließen die Mu 
seen der Bilder und Gipsabgüsse 
ab. Der Ehrenhof liegt in seiner 
größeren inneren Fläche vertieft, 
die durch freistehende durch 
brochene Kolossalfriese, Brunnen, 
Bassins und niedrige, grüne An 
lagen getheilt ist. Organisch an 
die Ehrenhalle reiht sich gegen 
Westen die Festhalle. Auf dem 
nun folgenden erhöhten Terrain 
des inneren Ringcomplexes ist die 
Menagerie mit dem Riesenbassin 
in der Mitte placiert. Das gegen 
Dornbach abfallende Terrain be 
völkert eine Cottage-Anlage, die 
als nothwendige Bedingung mit 
der Akademie das Bild einer 
Kunststadt gewährt. 
Wegen Raummangels sind 
nur einige Skizzen des Projectes 
wiedergegehen worden. 
Die Arbeit erhielt den Spe 
cial-Schulpreis pro 1898. 
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Ctinimixniriq.
	        
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