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INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG 
Nr. 10 
Arbeiten des Kunstgewerbes und der Viennensia. Ein aus 
gezeichneter Bösendorfer-Flügel, 7 5/10 Oktaven, kreuzsaitig, 
mit englischer Mechanik, wird mit S 1800,— feilgeboten 
Auch zahlreiche gute BücheT zu jbilligen Preisen sind vor 
handen. 
(Hervorragende Werke neuzeitlicher Malerei) werden am 
28. Mai bei Math, Lern, per tz in Köln 'versteigert. Die 
bedeutendsten Stücke stammen aus der Sammlung W. Mül 
ler-Velbert, eines Kunstfreundes guter, alter Prägung, 
der mit tiefem Verständnis sammelte und der mit den 
Schöpfern der Bilder nicht minder als mit den Bildern selbst 
in ein wirkliches Freundschaftsverhältnis zu treten wußte. 
Er besitzt zum Beispiel das wundervolle Werk Ed. v. Geb 
hardts „Die Emmaus'jünger", in dem das biblische Ge 
schehnis sich unter frommen 'deutschen Menschen in einer 
schlichtbehaglichen Bürgerstube abspielt. Er besitzt das ge 
rühmte Bauernbild von Egger-Lienz „Das Mittagessen'' 
(vier arbeitsmüde Bauern mit ihren kantigen, holzschnitt- 
artigen Gotengesichtern, geben sich mit urtümlicher, ja feier 
licher Behaglichkeit der wohlverdienten Körpersättigung hin). 
Zu den Lieblingen des Sammlers gehört auch das Bild von 
Franz Eichhorst mit den beiden hessischen Bäuerinnen 
vor dem geöffneten Kleiderschrank; ebenso das trotz seines 
großen Formats wie eine Impression wirkende Atelierbild von 
Gerhandinger. Von Wilhelm Leibi ist als künstlerische 
Kostbarkeit sowohl wie als kunsthistorische Kuriosität der 
Kopf aus dem vieljbesprochenen Wildschützenibild in der 
Sammlung enthalten. Daß sich der Sammler auch einige 
Perlen von Gerhard J a n s s e n, dem „rheinischen Frans 
Hals", zu sichern wußte, wird man für fast als selbstverständ 
lich betrachten. Von den übrigen Beständen dieses sehr 
reichen Auktionsangebotes, das in seinem zweiten Teil auch 
eine Anzahl altniederländischer Bilder bringt, nennen wir 
zur kurzen Charakterisierung nur noch einige Malernamen, 
von deren Trägern Bedeutenderes vorhanden ist: G. von 
Bocllmann, Hugo 'MS'üJhlilg, Max L 1 i e: b e r m a n n, 
H. Gradl, 'L. v. Zumbusch, Joh. Sperl, E. v. G r ü t z- 
net, A, u. O, Achenbach, Rud. Jordan, Anselm 
Feuerbach (ein bei Uhde-Bernays abgebildeter Frauen 
kopf), Jan Both, S. Vrancx, A, Palamedes J. v. d. 
C a p p e 11 e. ' I 
(Versteigerung Victor Barnowsky.) Bei der Versteigerung 
der Sammlung des Theaterdirektors Victor Barnowsky, 
die das Internationale Kunst- und Auktione- 
haus in Berlin am 3. Mai durchführte, erreichten die 
Hauptstücke folgende Preise -(in Mark): 
114 Bronzefigur 305 
118d'Espagna 400 
122 Max Liebermann, Garten in Wannsee 1250 
123 Ders., Die Judengasse in Amsterdam 550 
124 Ders., Sommerlandschaft 1000 
125—26 R. J. van Vries, Flußlandschaften 505 
128 Lovis Corinth, Blumenstilleben 1800 
129—30 Zwei Gemälde, Art des P. Longh'i 460 
135 Münchener Gobelin 420 
146 Mesched Teppich 870 
161 Indischer Teppich 310 
167—69 Drei Renaissance-Lehnsessel 400 
170 Renaissance-Tisch 310 
174 Renaissance-Kabinettschrank 420 
176 Renaissance-Lehnsessel 500 
178 Renaissance-Cassapanca 400 
182—83 Ein Paar Kastensessel . . . 500 
186 Renaissance-Hallentisch 1110 
188 Renaissance-Lehnsessel 420 
194—98 Garnitur im Louis XVI.-Stil 680 
204 Bechstein-,Stutzflügel 1200 
235—52 Speisezimmer-Mobiliar 1000 
262—73 Schlafzimmer-Mobiliar 800 
278—85 Ankleidezimmer-Mobiliar 1000 
Bibliothek 2200 
(Auktion G. und L, Bollag.) Aus Zürich wird uns ge 
schrieben; Die vom Kunstbaus G. und L. Bollag am 30. 
April im Hotel Baur en Ville veranstaltete Versteigerung von 
Gemälden alter und neuerer Meister nahm bei reger Betei 
ligung von Interessenten aus der Schweiz und Deutschland 
einen recht guten Verlauf. Einen Rekordpreis geradezu er 
brachte das repräsentative Gemälde von Anker „Geldstag 
steigerung", für das 16.000 Frcs erlegt wurden, doch sind auch 
die meisten anderen Höchstgebote nennenswert. So erzielte der 
„Bergsee“ von J. G. S t e f f an 3000 Frcs; den gleichen Preis 
erlangte auch „Le petit pont" von Barthelemy M e n n. Die 
kleine Landschaft von Hodler fand für 18.000 Frcs 1 einen 
Liebhaber. Ein Landschaftsaquarell von Anker wurde mit 
100 Frcs einem heimischen Sammler zugeschlagen. 105 Frcs 
zahlte man für ein Aquarell von Augusto Giacometti, 
80 Frcs für einen Akt von G i m m 1, 100 bezw. 120 Frcs für 
2 kleine Bilder von Oscar L ii t h y, 360 Frcs für eine Züricher 
Seelandschaft von Alfred M a r x e r. Ein Bildchen von A. 
Pinchard erzielte 460 Francs, drei kleine Landschaften von 
T rachsei wurden mit 90, 100 und 160 Frcs bezahlt. Eine 
Kohlezeichnung von Va-utier brachte 200 Ftcs. Eine Halb 
figur von Charles Vuillenner wurde mit 600 Frcs losge 
schlagen. Zwei klassische Scenen von Angelika Kauf f mann 
erreichten 1500 und 1000 Frcs, ein Jagdbild von Laporte 
1500 Frcs, eine Landschaft von Magnasco 400 Frcs, zwei 
Zeichnungen von Adolf Menzel 480 und 240 Frcs, ein klei 
nes Figurenbild von J. Morgan 360 Frcs, eine Zeichnung von 
Picasso 200 Frcs, ein Sittenstück von J. A. R ö h n 650 Frcs. 
Für zwei kleine Aquarelle von Georges R o u a u 11 gab man 
600 und 1000 Frcs. Ein Frühbild von Paul Signac notierte 
860 Fr., ein Aquarell von ihm 200 und eine Landschaft von 
G. B. W i 11 c o c k 600 Frcs. 
AUSSTELLUNGEN. 
Breslau. Gesellschaft der Kunstfreunde. 
Gedächtnisausstellung Lesser U r y. — Künstlerbund. 
Gesellschaft der -22er. 
Frankfurt a. M. Kunstverein. Hundert Jahre Frank 
furter Kunst. 
Hannover. tK; e; sit ner-Glesellsjcl hl aflfi t, Otto IHaeß- 
ler-Celle. — Kunstverein, Wilhelm Busch-Gedächtnis 
ausstellung. 
München. Staat 1. Graphische Sammlung, 
Wilhelm Busch-Gedächtnisausstellung. — Geb r, Heine 
mann. Didi Goltz, 
Paris, Galerie Bonapart«, Modotto, G. Muechi, 
Jenny Wiegmann. 
Wien, Alb ertina. Goethe-Ausstellung. — Sezes 
sion. Frühjahrsausstellung. — Hagenbund. Frühjahns 
ausstellung, —- Neue Galerie. Kunst des 19. und 20. Jahr 
hunderts. — O 4 ( t a r r iq| i c H i 4 c h e Galörle. Nestroy- 
Bildnisise. 
AUKTIONEN. 
20, Mai. Wien. Dorotheum, Wohnungseinrichtung 
der Pianistin Margarete Gelbar d. 
21. Mai. Berlin. Paul Graupe. Werke lebender deut 
scher Künstler. 
23. Mai. London. Christie. Altenglische Möbel, Ta 
pisserien und Kunstgegenstände. 
23. Mai. Frankfurt a, M, Joseph Baer & Co. Bibliothek 
von Gemmingen-Horuberg. Inkunabeln, Holzschnitt 
bücher etc. 
24. Mai. Berlin, Internationales Kunst- und 
Auktionshaus. Gemälde, Mobiliar, Kunstgewerbe. 
25. Mai. Köln, Math. Lempertz. Gemälde älterer und 
neuzeitlicher Meister aus verschiedenem Besitz. 
30, Mai. London. Christie. Gemälde alter Meister aus 
dem Besitze des Sir John Rains den, 
30. Mai bis 1. Juni. Paris. Hotel Drouot, Durch Ulrico 
Hoepii (Mailand) und Giraud-Badin (Paris). Liturgische 
Bibliothek des Hauses Bourbon-Parma. 
31. Mai und 1. Juni. Hamburg. Harry Hirsch. Biblio 
thek der Fürstin Hohenzollern-Hechingen geh. 
Prinzessin von Curland und Sagan und Beiträge aus schlesi 
schem Schloßbe'sitz. 
1. Juni. London. Christie. Altenglisches Süfcer aus 
dem Besitze des Sir John Rains d e n. 
1. bis 3, Juni. Wien. Dorotheum. 415. Kunstauktion, 
Gemälde, Tapisserien, Glas, Silber, Porzellan, Möbel und 
Antiquitäten aller Art. i 
4. Juni. Florenz. Institut Italien du Livre. 44 In 
kunabeln und 25 Handschriften des 11, bis 15. Jahrh. 
6. Juni. Berlin. Durch Paul Graupe. In den Schinkel- 
Räumen des Prinz A/forecht-Palais. Gemäldesammlung 'Schloß 
Reinhartshausen-Kleingau aus dem Besitze des Prinzen 
Heinrich von Preußen. 
7. Juni. München. Otto Helbings Nachf. Aus dem 
fürstl. h ürslenber gischen Münzkabinett Donaueschin- 
gen. Münzen und Medaillen des historischen und heutigen 
rechtrheinischen Bayern. 
8. Juni. London, S o t h e b y. Aus der Sammlung G 1 o 
gowski (Berlin). Frühe italienische Majoliken, deutsche Pla 
stiken, italien. Renaissancebronzen, italien. Stoffe, Stickereien. 
9. Juni. Palis. G a 1 e r i e s 'Georg e s 'Petit. Durch 
Paul Cassirer .(Berlin), ‘Et. B i g n o u und Jos, Hessel 
(Paris). Französische Meister des 19. Jahrhunderts. 
14. Juni. Frankfurt a. M. Hugo Helbin.g. Nachlaß 
Dr. H. Wagner. Nachlaß R., Ostasiatische Kunst, Plastik, 
moderne Gemälde, Möbel. 
15. Juni. Frankfurt a. M. Hugo H e 1 b i n g, Schweizer und 
deutsche Scheiben aus fürstl. Besitz, moderne Gemälde aus 
Frankfurter Privatbesitz, jüdische Kultgegenstände.
	        
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