ier Wilhelm Mrazekl
sem heißen Sommer mitden hellen glühenden Ta-
astDuinWienim Kreise DeinerGetreuenGeburts-
efeiert - den siebzigsten. wie nahe und ferne die
wde erstaunt feststellten. Es war ein gemütlicher
iger. so recht nach Deinem Gusto. Wir trafen uns
ge Tage später beim 65. Geburtstag jenes Freun-
ier uns beide vorvielen, vielen Jahren bekannt ge-
iihat, bei Kurt Rossacher, mitdem Du gemeinsam
ivon Euch mit Franz Windisch-Graetz begründete
chrift iialte und moderne kunstk geleitet hast.
rinnerten uns an die unvergeßlicheSzenedraußen
lollgangsee. in einem der ersten Nachkriegssom-
Du, Götz Fehr l- und Kurt Rossacher; Ihr seid, auf
n Floß sitzend, in ein Gespräch vertieft gewesen.
Uferaus haben wirEuchbetrachtet- Ihrdrei,jun-
änner und am Anfang eines Weges? alledrei ver-
Iet, schwer getroffen durch Krieg und Nachkrieg
id doch voll von einer mitreißenden Begeisterung
e Kunst, für die Werke der Vergangenheit ebenso
jrdie derGegenwart. Jederhatin seinerArt stren-
aßstäbeangelegt,abereinmalüberzeugtvoneiner
itat diese dann vorgestellt, interpretiert, um Aner-
ung für das Kunstwerk, für den Künstlerwerbend,
ifend.
arschieden die beruflichen Wege dieses Dreige-
s von Freunden lief, so sehr hat sich die Freund-
ltvertieftunddie Möglichkeitmenschlich undwis-
chaftlich zu helfen, dadurch gesteigert.
iurdest der vielgelragte Museumsdirektor, der Pu-
t, der Förderer ungezählter junger Künstler. Du
ein großartiges Programm von Ausstellungen in
ein Hause am Stubenring entwickelt und an ande-
irten solche angeregt. ermöglicht. eröftneLweiter-
iohlen und so einen wachsenden Kreis von Talen-
wiirieirn Mrazek, ehemaliger Direktor des Österreichischen Museums iur
angewandte Kunst. MiibegrunderundiarigjahrigerChetredakreurunserer
Zeitschrift iialle und moderne kuristvi. wurde im Juli 192a siebzig Jahre.
ten versammelt, teilnehmend an persönlichen S:
salen, bei aller sachlichen Kritik ein verläßl
Freund.
Jedes Mai, wenn ich zu Dir hinauf in das Arbeitszir
kammitdenbeiden hellengroßen Fensternlagen
Arbeiten auf dem Tisch, Artikel, Redeentwürfe, Kt
turen, Fotos, stapelten sich die Bücher. und sog
war ich in die aktuellen Wiener Kunstereignissei
Deine lebhafte. geistreiche Schilderung eingefür
Das Telefon stand nicht lange still 4 Du knüpttes
bindungen, gabst liebenswürdig Auskunft, um sc
lich dann doch den Stock zu nehmen, aufzustehe
mit dem Gast durch das Haus zu wandern. Welch
ziplin, welche Tapferkeit, welch ein unermüdliche
satz - jahrelang.
Selten hast Dueine Bitte, diedem erfahrenen Kuni
senschaftler und dem Kenner der Kunstszene ga
geschlagen So warst Du in vielen Gremien als Be
hast viele Ehrungen erfahren, und bist doch immi
urbane, interessierte, teilnehmende Freund geblii
Jetzt nach Deiner Pensionierung e niemand rec
die Jahre nach, und so sind wir erstaunt, daß es
schonwiedereineWeileheristybesucheich Dic
Hildegard in Deiner Wohnung, sehe ich Dich ger
an der Arbeit wie vorher. Sicher geht alles etwas
samer ohne Büro - aber es ist auch mehr Zeit.
Muße.
Und dann kommst Du zu Beratungen 7 etwa
Nürnberg, nach Regensburg -immeranregend
einerweisen, humorvollen Art vermittelnd Alsich
Eßlingen zum Georg-Dehio-Preis 1980 die Lai
sprechendurfte,daislmirgenau soums Herzgev
wiejetzt! ich wünsche Dirnoch viel guteJahre un
daß wir wie bisher teilnehmen dürfenl
Deine Johanna von Herzoge
3 Jahre elektrisches Licht bei Lobmeyrii
-iaus LobmeyrspieltseitüberfünfGeneratiorien in
ilasszene des 19. und 20. Jahrhunderts, von 1823,
Bründung des Hauses an, eine wesentliche Rolle.
diesem Grund auch muß die neue Ausstellung, die
er Erfindung der Glühlampe eng zusammenhängt.
daher gesehen werden. Aus Archivalien, techni-
n Relikten undMustern erstellt, gehtesum eineder
:heidenden Menschheitsfragen seit Urzeiten: die
Jesten und immer stärkeren Nutzung des Feuers
1es Lichts. Vorerst des natürlichen -wozu wirdie
ie Flamme zahlen i, später des künstlichen
ts Die vielzitierte industrielle Revolution des
ahrhundertsundderen rasante Entwicklungforder-
aturgemaß immer stärkere Lichtquellen. Daher
ihatte ThomasA. Edisons Glühlampe als Erfindung
shneidende Folgen. Sie bewirkte schlagartig, über
"it fast, die Ablöse der veralteten Beleuchtungen,
ier Kerze, des Glasglühlichts Auer von Welsbachs
e der Petroleumlampe.
rder ersten, der für Wien und sein Geschäftshaus
ngeheuren Möglichkeiten des elektrischen Lichts
nnte, war vor lOO Jahren Ludwig Lobmeyr, der seit
i mit seinem Bruder Josef gemeinsam dem Haus
tand und abl864fastAOJahrebestimmendwar. Er
l als der Repräsentant dessen gelten, was dem Ge-
tkunstwerk Ringstraße in großenTeiIen das Typi-
ianAusleuchtungschenkte.Sichehheuteistvieles
damals bereits ausgetauscht, durch vModernesii
tzt. jedoch die Substanz des iiAltenk, Gediegenen.
arbindung mit der Architektur. ist geblieben. Oder
,was man mehr und mehrbetreibt, in der originalen
se exakt nachgemacht
l übernahm Stefan Rath im Hause Lobmeyrdie Ge-
ifte, beteiligte sich an denWinteraussteIlungendes
irreichischen Museums fürKunstundlndustrie und
ite jene Künstler, Architekten und Designer, deren
autung um 1900amgroßten war. DeruniverselleJo-
ioffmann, Wimmer-Wisgrill, Strriad, Prutscher und
mann. In dieser Ara entstand auf ganz neue Weise
(ristallglasbeleucl-itung. Die Künstler unterlagen
Faszination des glitzernden Spieles des Lichts in
Reflektionen zwischen den Formkombinationen
Metallen und Kristallglaskörpern.
lans Harald Rathfolgteab 1938eineweiterefrucht-
iPeriode des Hauses Lobmeyr mit seinen fastgröß-
äepräsentatlonsaufgaben. In der dunklen Zeit der
enddreißiger und Anfang der vierziger Jahre - in den
öffentlichen Annalen meist zu Unrecht verschwiegen
- entwickelte er zusammen mit Prof. Speer u. a. Licht-
träger für die Reichskanzlei in Berlin. im Aufbruch zur
2. Republik Österreich und während deren Wiederge-
burttatsich H. H. Rathgleichfalls,wieseineVorgänger,
mit hervorragenden Künstlern und Architekten zusam-
men. Mit Oswald Haerdtl und Swarovskiglas entstan-
den in sog. riStraßkristallri die ersten modernen Reifen-
luster. Die Ausstattung der Wiener Staatsoper, des
Burgtheaters, der Regierungsgebäude, wie Parlament
und Bundeskanzleramt, waren weitere hohe Aufgaben,
die in der Folge auch internationaleAnerkennung durch
Aufträge bewirkten. Kuwait. Äthiopien, Nepal folgten
mit Reprasentationsbeleuchtungen, und die 1966 er-
folgte Eröffnung der New Yorker Metropolitan Opera,
wozu Lobmeyr großartige Luster als österreichisches
Staatspräsent entworfen hatte, war ein vorlaufigi
hepunkt in dieser Entwicklung
Mit Peter Fiath - seit 1968 in der Nachfolge k.
sich diese Auftragsreihe fort, und 1970 wurde
Kennedy-Center Washington sowie der große F
sentationssaal des Obersten Sowjets im Kreml, c
nigspaläste in Singapur und Saudiarabien mit Be
tung ausgestattet.
MOOJahreeIekIrisches Lichtbei Lobmeyrmdas la
miniszenzen an die große Jubiläumsausstellung
im Österreichischen Museum für angewandte
wach werden, als man hier den ruhrnvollen Verla
150 Jahren Glasgeschichte aufrollte. Wilhelm M
der stets rührige Direktor des Österreichische
seums, unterstrich damals, zum festlichen Anle
Gemeinsamkeiten beider Institutionen: vSie verd
ihre Existenz und Bedeutung nicht nurpersönlichi
kraft. sondern gleicherweise dem wirtschaftliche
industriellenAufschwung,den dieösterreichisch
rische Monarchie nach l848genommen hat. Beic
Institutionen, die eine lange gemeinsame Gesc
verbindet und die auch in der Gegenwart noch c
präsentieren, was aus dem Bemühen der Refor
t9.Jahrhundertsim Hinblickaufdie Bewältigung
dustriellen Entwicklung und Zusammenführun
KunstundlndustriezurGründungdesÖsterreichi
Museums geführt hatxi Und den ersten Geschäft
bendenlegendären Ludwig LODFTISYLWUIÜIQIQEI
geseinerengenZusammenarbeit des Hauses Lol
mit dem Österreichischen Museum so: iilm er
Kontaktmitden Intentionen Rudolfvon Eitelberge
Jacob von Falkes entstand in diesen Jahrzehnte
moderneösterreichischeGlaskunstvoneinemga
stimmten und einmaligen Charakter, deren Mer
als ,Lobmeyrstil' Weltgeltung erlangten und als d
vorragendsten stilistischenZeugnissedesHistor
gelten mussenui
In der heurigen Ausstellung gelang es Peter Ra
Entwicklung des typischen Wiener Beleuchtun
pers aufzuzeigen, Was Stil, Einfühlung zur Festlk
zum Schonen, zur warmen Atmosphäre echter
lichkeit durch vollendet geformtes und gesetzte:
bedeutet, führte er hier vorbildlich vor Augen.
Undgleich nebenanzeigtLobrneyrmoderneGlas
lmraschenWechsel. Denn manweißhiehTraditii
vom Fortschritt. von der Belebung durch die Moi
l.f